Ja, das hier ist eine Auszeit von der Auszeit. Ein Jubiläum des Nichts. Dafür dann wiederum aber ganz schön viel.
Nein, ich werde das hier jetzt wohl trotzdem nicht regelmäßiger wiederaufleben lassen.
Bevor Ihr fragt: Tatsächlich zwang mich Richtung Jahreswechsel eine Art von Sportverletzung (nicht die erste, dieses Jahr) dazu, in Bezug auf einige Freizeitaktivitäten und Alltagsgewohnheiten mal für ein paar Wochen den Gang (oder auch zwei) zurückzuschalten.
Also war die Gelegenheit günstig, diese alte Beschäftigungstherapie temporär wieder aufzunehmen.
Und ehrlich gesagt war für die elf Monate davor diesen antiquierten Blog „tagesgeschäftlich“ ruhen zu lassen tatsächlich genau die richtige Entscheidung gewesen.
Es gibt sie zwar (offensichtlich) durchaus immer noch, die gelegentlichen Gitarrenkrachmusik-Alben der Saison oder ähnliches, die mich dann doch mal wieder abholen, und es gibt da wohl (offensichtlich) doch noch gelegentlich so ein diffus-nerdiges Bedürfnis „mal drüber zu reden“, aber eigentlich setzte sich der Trend weiter fort, dass...
1.) ...bei mir min. die Hälfte der Zeit eher aktuelle Drum'n'Bass-Sachen und artverwandte Elektromusik-Mixe anstatt viele Rock-/ Meddl-/ etc.-Neuerscheinungen liefen, und mir gutgelaunt zu Jungle-Breakbeats rumzuwippen, entspannt sonnig-verstrahlte Dub-Vibes genießen oder auch mal in Ambient-Sphären einzutauchen zuletzt einfach irgendwie mehr entsprach, als mir Blastbeats um die Ohren zimmern und mich anbrüllen zu lassen.
Tatsächlich habe ich 2023 sogar deutlich mehr Dub- oder Electronica-Platten als (wenn auch vereinzelt durchaus noch) Ballerschrei-Musik gekauft und auf meine alten Tage auch nochmal weit mehr Drum'n'Bass-Tanzflächen betreten als ich so „richtige“ Metal™-Events besucht hätte.
Ja, das hat/te zugegeben durchaus auch was mit Midlifecrisis-Lagerkoller zu tun, weil mich gewisse Szenekreise und das immergleiche daran und darin (die genormte Musik, die bornierten Leute, die willenlosen Standardprozeduren und karikaturenhaften Klischees, ganz allgemein diese spießige Komfortzonenbequemlichkeit...) seit eigentlich schon etwas längerer Zeit einfach nur noch anöde(dete)n und verprell(t)en.
Sommer '22 hatte ich dann obendrauf wohl auch noch mal sowas wie ein finales, persönliches Schlüsselerlebnis dazu (dessen detaillierte Artikulation eine Geschichte für wannandermal in einem anderen Rahmen ist) und seitdem kaum zurückgeschaut.
Ferner 2.) dass mich mit irgendwelcher Musikproduktions- und Gear-Nerderei beschäftigen, bzw. die damit verbundene eigene Kreativität in den letzten 1-2 Jahren eigentlich doch deutlich mehr umtrieb als in diversen aktuellen Rumpelgröl- und Ballerkeif-Kram reingehört oder breitbeinige Gitarrenposer mit Lederweste gesehen haben zu müssen.
(Auch wenn's mich dann manchmal so ein bisschen nervt, wie demotivierend gering die freien Freizeitfenster und übrigen Energiereserven für die eigenen Kreativitätsambitionen so sein können.)
Es hatte sich in den letzten Jahren ganz generell ein bisschen so entwickelt, dass mein Alltag neben der schon genug Lebenszeit und Energie raussaugenden Lohnsklavenschaft immer mehr mit diesen ganzen anderen und weiteren Aktivitäten und Interessen so vollgepackt ist, dass ich daher einfach immer weniger dazu komme, und auch weniger Lust dazu habe, mich derart autistisch-obzessiv irgendwelchen Entertainment-Gewohnheiten hinzugeben, wie es früher mal der Fall war.
Daraus resultierte auch, dass die Zeit dafür, sowie auch der Bock darauf, im Internet mehr oder weniger proaktiv danach zu wühlen, in welche zeitgenössischen Underground-Rumpelkapellen oder Krachmaten-Künstler man auch mal noch so reinhören könnte, um es dann mit vier Bloglesern zu teilen, schlicht und ergreifend nicht mehr so wirklich vorhanden ist.
Was, bevor wir uns missverstehen, allerdings eine Entwicklung mit durchaus auch positiven Ursachen und Wirkungen ist.
3.) kommt mein Bock auf neue Musik im Laufe des Jahres dann sowieso immer wieder mal an einen Punkt, an dem ich, bei eh schon überquellendem Tonträgerregal und viel zu wenig Zeit für irgendwas, irgendwie fast schon hoffe, dass nix weiteres mehr angekündigt wird bzw. erscheint, das mich interessiert.
So seltsam das jetzt vielleicht für einige von Euch klingen mag.
Aber dieser Punkt war dann so Mitte Juli mal wieder da, wurde zwischenzeitlich überwunden, und kam 1-2 Monate später schon wieder zurück.
4.) ist's passend dazu dann manchmal halt zugegeben auch doch eher sowas wie die an saturierte Opas gerichtete Nostalgie-Reissue-Version eines Tonträgers, die bei einem auf dem Plattenspieler landet, anstatt etwas, das in die Richtung einer geilen Newcomer-Entdeckung geht o.ä. (dieses „erwachsen alt sein“ ist halt irgendwie auch schon mal so ein bisschen fad).
Und hier jede Woche nur noch die gleichen drei alten Bandnamen wie immer runterrattern, wie es Opis wie ich halt tun, das wär' mir dann doch irgendwie zu blöd.
5.) gäbe es da halt auch noch so ganz generell das Reizthema Plattenpreisentwicklungen usw., was einem dieses Musikfan- und Plattensammler-Ding auch immer mehr verleidet.
Nun ja, #FirstWorldProblems³, schon klar.
Aber je mehr einerseits der Tonträger zum totalen Luxusgut wird, Musik ansonsten aber zum metaphysischen Alltags-Hintergrundrauschen von der metaphorischen Stange, desto mehr turnt mich das alles irgendwie ab, und die Antwort auf die berechtigte Frage, für welche Platten ich wieviel ausgebe, und für welche dann eben doch nicht mehr, was ich intensiver höre und was nur mal so durchrauscht, die kann ich nicht so wirklich in jedem Fall weitgehend rational beantworten.
"The importance of music — or lack of importance of music — in today's world, from my perspective, is a little defeating. Music used to be the thing that was what I was doing when I had time. I was listening to music. I wasn’t doing it in the background while I was doing five other things, and I wasn’t treating it kind of as a disposable commodity.
I kind of miss the attention music got (...) somebody heard it, it got validated in its own way culturally. Culturally, that feels askew."
Es begab sich allerdings zufällig eines Abends im Juni '23, dass ich o.g. Interview-Zitat von Trent Reznor an ausgerechnet dem Tag las, an dem ich einige Stunden zuvor noch hinterfragt hatte, ob die gerade etwas ausartenden Online-Plattenbestellungen, die ich in der Woche schon wieder am eintüten war, denn so wirklich sein müssen.
Und da machte irgendwas Klick. Etwas in der Richtung „I feel you, Trent, aber weißt Du was? Gerade deswegen jetzt erst recht, weil was denn sonst?!“
Ein Mantra, das ich mir ebenfalls zu verinnerlichen versuche, wenn auch die Beschäftigungstherapiemaßnahmen, die in eigener Krachmusik-Band und eigenem Elektroniker-Soloprojekt ausarten, aus irgendwelchen Befindlichkeiten auch mal wieder dazu aufrufen, hinterfragt zu werden.
Aktuelle Musik gehört und gekauft, bzw. gekauft und gehört habe ich also natürlich trotzdem so einige, und werde wohl auch so lange ich noch hören kann nie damit aufhören.
Und so'n bisschen hat man dann eben doch auch, wie schon gesagt, so eine Art von Sendungsbedürfnis.
Deswegen möchte ich hier doch mal wieder die Bilanz ziehen, wie der Musikjahrgang 2023 so war. Was so im Regal und auf dem Plattenspieler landete, was darüber hinaus noch aufhorchen ließ und so weiter.
Bevor wir das noch diese Woche mit gesonderten Posts zu den besten Alben 2023 und meinen Clubmusik-Highlights '23 tun, und auch darüber, was einen übers Internet so unterhielt, und die Sache zum Wochenende hin dann noch mal mit einem Ausblick abschließen, reden wir erstmal über alles weitere, was sonst auch noch so war, denn...
...abgesehen von regulären Alben, EPs etc. war sonst noch so:
Erwähnenswert ist in der Kategorie "irregulär außer Konkurrenz" natürlich erstmal, dass eine meiner wenigen absoluten Meddl-Oberlieblingsbands, passenderweise nicht weit von meinem Geburtstag ihren eigenen (in dem Fall vierzigsten) mit einer Veröffentlichung feierte:
VOÏVOD's "Morgöth Tales" enthält neun Neuaufnahmen älterer Songs quer durch ihre Discographie 1984-2003 plus eine neue Nummer, und zu den Partygästen gehören tatsächlich auch die ehemaligen Mitstreiter Jason Newsted of Metallica-Fame (Basser 2001–2008) und Eric Forest (Basser/Shouter Mitte/Ende der Neunziger*).
Ich bin echt nicht der größte Fan solcher Neuaufnahmen-Geschichten, aber ich bin halt sehr großer Fan von VOÏVOD, also kam das hier natürlich auch mit ins Plattenregal.
Man muss ihnen dabei im Übrigen durchaus lassen, dass die Songauswahl nicht unbedingt nur die erwarteten Konzertsetlist-Standards oder alten Videosingles neu abspult.
Und der Neumaterial-Titeltrack und Album-Closer ist sowas wie eine nach komplexen VOÏVOD-Zahlen gemalte Nummer voller Selbstzitate (vom Animationsclip dazu auch ganz gut widergespiegelt), was dem Anlass entsprechend okay ist.
*Eigentlich ist jetzt nur noch die Frage offen, wo eigentlich die "Negatron" / "Phobos"-Vinyl-Reissues bleiben, nachdem es neulich auf einmal schon wieder 'ne "Outer Limits" Reissue gab?
Es gab durchaus Zeiten, da habe ich mir welche dieser nur über den Special-Interest-Shop von Amphetamine Reptile kommenden Tonträger durchaus bestellt, aber bei der mit allem drum und dran (Plattenpreis an sich, Versand, Zollgeschiss) natürlich auch mal wieder ziemlich teuer kommenden LP mit Early-Recordings auf der einen und deren aktuellen Neuaufnahmen auf der anderen Seite habe ich an dieser Stelle dann doch mal gepasst, auch wenn es mir kurz reflexartig in den Fingern juckte.
Überhaupt scheinen die MELVINS, AmRep und Ipecac in jüngerer Vergangenheit in einen Modus übergegangen zu sein, bei dem ich dann immer öfter mal doch eher raus bin. Die 4LP (!) mit 36 (!) Songs in der immergleichen Rumpel-Akustik-Versionierung 1-2 Jahre zuvor brauchte ich z.B. auch schon nicht wirklich. Muss man, bei aller Liebe, halt auch mal sagen dürfen.
Finde ich ja auch alles sehr ambivalent, denn es macht etwas, an dem ich eigentlich Spaß haben möchte, von dieser Seite des Ozeans aus fast schon zu so einem Eliteclub-Ding für die, die immer wieder mal ziemlich spontan die Kohle dafür lockersitzen haben.
Und das ist dann ja irgendwie auch nicht so wirklich Rock'n'Roll, was man im Jahresrückblick somit ebenfalls mal mit abhaken kann...
Damn.
Vol. 1 fand ich ehrlich gesagt eine Spur bestechender, aber dass der schon von der '22er "Lord Of Chaos" EP bekannte, ziemlich Drum'n'Bass-DJ-Mix-taugliche Delete Dub right up my alley ist, das kann man dann ja auch noch mal erwähnen...
Jener ist ja sowas wie der auf den ersten Blick gefährlich-cool wirkende, dann aber eigentlich doch einfach nur sympathisch-gutmütige Onkel, den wir alle gerne als solchen hätten. Seine aufs wesentliche konzentrierten Old-School-Tunes zwischen punchiger Roughness und soulig-sonniger Dub-Aura sind zeitlos-direkte Tanzmusik at it's best und seine positive Attitüde steckt einfach an.
Und obwohl ich es eigentlich erst nicht wollte, damit die Tonträgerakkumulationen nicht noch weiter ausarten, habe ich es dann doch getan: Beide 5LP-Boxsets kamen ins Plattenregal. Erst das um den Jahreswechsel auf Kniteforce Records erschienene "The Golden Years: Back To '94" (zugegeben als ich zufällig einen Mailorder im Ausverkaufsmodus sichtete, der es dann tatsächlich für 15 Euro weniger raustat als alle anderen...), mit ausgebuddelten Dubplate-Urversionen seiner All-Time-Klassiker wie "The Chopper" oder "Terrorist", und das ein halbes Jahr später übers Sublabel Influential nachgelegte "21st Century Junglist" (welches erst 'ne 10"-Zusammenstellung werden sollte, doch dann kam es mit einigen Verzögerungen halt anders), welches wiederum 10 brandneue Tracks enthält, im Grunde genommen also für fünf Minuten sein aktuelles Album war, bevor es dann mit "The Birdman" auch noch eine weitere neues Langspielzusammenstellung DJ-freundlicher Musik von ihm auf Digital-Plattformen gab, die mir im Sommer zusätzlich einige Autofahrten versüßte.
Und um das alles drumrum dann natürlich auch noch die gelegentliche (12"-)Single mit weiteren Klassiker-Remixen und/ oder Neumaterial...
Ja, auch auf einmal schon wieder ganz schön viel auf einmal. RAY KEITH ist allerdings wirklich einer dieser inspirierenden Menschen, die schon allein mit ihrer Attitüde diese Welt besser machen, weswegen ich bedingungsloser Fanboy bin.
Mit "Fifteen" bis "Eighteen" gab's '23 vier neue Episoden seiner Reihe an "HeadNod"-Digitalalben und die "Culvert Dubs Session One" wären auch noch gewesen.
Und in das alles tauche ich auch immer wieder gerne mal ein.
Von Eving, über die rheinische Straße, bis zum Umschlagplatz am Hafen.
Hundert Herzchen-Icons!
Im Vorbeigehen mitgenommenes: Die amüsante Noise-Performance von Bromp Treb im Mex-Keller des Dortmunder Künstlerhauses hatte auch schwer was und das in der schönsten Bar der Stadt ziemlich spontan gesehene Schweizer Dance-Kraut-Punk-Duo Blind Butcher hat für den Moment ebenfalls Spaß gemacht, nicht nur mir.
Ausgesetzt: Wenn sowohl Crowbar als auch Church of Misery um das gleiche Wochenende rum in der gleichen Stadt spielen, dann darf man sich über mangelnde Kulturangebote mit Roadburn-Schulterblicken wohl wirklich nicht beschweren, und es ist dann zugegeben irgendwie auch das totale Luxusdings zu beiden zu sagen „Och joah, da ich sowohl die eine als auch in andere Band im Laufe der letzten eineinhalb Dekaden weit mehr als nur 1-2 mal gesehen habe, möchte ich an dieser Stelle die Freizeit für andere Dinge zusammengekratzt kriegen“. Und dass Exciter ebenfalls um die Ecke auftraten hatte ich wiederum sogar tatsächlich irgendwie gar nicht mitbekommen und hätte eh eigene Bandprobe gehabt, sonst hätte ich mich für die vielleicht tatsächlich sogar noch mal zu so einem Häwiemeddl-Konzert der alten Schule geschleppt.
Ähnlich war's mit Mono & Gggolddd oder auch Celeste, die im gleichen „Boah, jetzt ist ja echt so viel aufeinmal (#FirstWorldProblems)“-Zeitraum spielten und mir dann leider nicht auch noch mit in die Woche passten. Aber da das alles wohl tatsächlich auch ganz gut besucht war, muss ich wohl kein schlechtes Gewissen ob dieser Aussetzungen haben...
Ich ging dann allerdings zu Unsane in der Bochumer Trompete. Die Nummer mit dem ausgewechselten Line-Ups beider Chris Spencer-Bands etc. ist zwar auch etwas ambivalent usw., aber ich bereue nix, denn das war dann doch mal wieder eines dieser Konzerte, bei dem ich so viel Spaß hatte wie selten. Gegen Ende gab's den Bilderbuch-Hitlauf "Against the Grain", "Only Pain" und "Scrape" hintereinander weg, danach ging der Sack mit "Empty Cartridge" und "Get off my back" zu, und generell war dieser Vibe von Zerstörungslust, den ein Unsane-Konzert ausstrahlt genau das, was ich dann einfach doch gelegentlich mal brauche.
Einfach mal wieder 'nen Tach Meddl-Festival gehabt, 'ne Menge alter Bekannter getroffen, sich dabei (zu) viel Bier reingedreht und die Old School Celtic Frost-Setlist von Triptykon genossen zu haben ("Circle of the Tyrants.... Ugh!"), das war schon irgendwie auch mal wieder nett...
Das alle-jubeljährige Zeke-Konzert zum feuchtfröhlichen Urlaubsbeginn mitzunehmen hat auch Spaß gemacht.
Weil der Pleiten-, Pech- und Pannen-Teufel dann auch noch ferner zuschlug und der allgemeine Stressfaktor hoch war, fielen etwa auch Maggot Heart in Bochum leider durch's Raster.
Aber zum Herbstbeginn dann Arabrot: Schon wieder Bochumer Trompete. War gut! Der aktuelle Live-Drummer war gut, die sonstige Umsetzung mit Synthie statt Bass war gut und obwohl mir das aktuelle Album fast schon etwas zuuu poppig ist kam das schwerpunktmäßig gespielte Material davon sehr gut!
Einzig nicht so gut fand ich die neuerliche Live-Interpretation des Übersongs "Sinnerman" mit Rockabilly-Kante. Äh, sorry, aber so eher nicht.
Karin Park's eröffnender Solo-Auftritt war allerdings auch ziemlich gut und der dazwischen spielende Jay Jayle auch echt okay.
Schöner Abend!
Swans, Bochumer Christuskirche, ausverkauft.
Konzert des Jahres? Wahrscheinlich der letzten fünf Jahre oder so. Ganz ohne Scheiß. Vielleicht half es, dass die Erwartungen nicht zu hoch waren, da ich das aktuelle Album nicht sooo bestechend finde und von der etwas "reduzierten" SWANS-Inkarnation dieser Tage kein Welt aus den Fugen rüttelndes Inferno erwartet hatte, aber meine Fresse, genau das war es. Ganz ohne Übertreibung, es war wow, einfach nur wow.
Nach einer Stunde (!) Lärmwellen nonstop (!!) folgten noch mal so ca. 80 (!!!) weitere Minuten Musik, bei man sich nur gelegentlich im Auge des Wirbelsturms befand, der einen ansonsten immer wieder umriss und nicht mehr losließ. Zwischendurch hypnotische Stammestanz-Trance.
Muss außerdem auch mal gesagt werden: Christopher Pravdica ist evtl. sogar mein Lieblingsbassist.
Danach sorgte die nächste Sportverletzung für die nächsten schlechtgelaunten Event-Aussetzungen.
2023 war, was das angeht und drumrum auf ganz persönlicher Ebene, schon irgendwie ein echt etwas seltsames, ziemlich ambivalentes Jahr.
Noch was?
2023 immerhin endlich mal neues Album von eigener Band rausgebracht.
Bonustracks mit Videoclip, paar Gigs gespielt, auch mal mit verhältnismäßig namenhafteren Acts zusammen oder auf wirklich coolem Underground-Festival. Plus abseitiger Compilation-Beitrag auf weiterem, für mich nicht so ganz unwichtigem Label.
Und Soloprojekt-Tune wurde im Radio von geschätztem DJ gespielt.
Ich würd' sagen, an der „kreativen Front“ gab es durchaus schon „erfolglosere“ Jahre.
Auch wenn die allgemeine Pleiten-, Pech- und Pannenserie drumrum dann auch wieder mal so viele bemerkenswerte Episoden hatte, dass ich immer wieder mal kurz davon bin, dieses Hobby dran zu geben. Keine Übertreibung, das Ausmaß an Hürden ist manchmal wirklich unbegreiflich.
Abgesehen davon habe ich vernunftmenschmäßig diverse "G.A.S."-Impulse unterdrückt und mir 2023 tatsächlich doch nur einen neuen Klein-Synthie gekauft (der allerdings direkt sogar schon in einem bereits veröffentlichten Track zum Einsatz kam).
Dafür wird das gesparte Geld dann im ersten Quartal '24 jetzt aber wohl mutmaßlich doch auch noch mal für das eine oder andere in Richtung Equipment ausgegeben...
Auch das ist im Übrigen und allerdings eine Szene (Verfolgen von „Synthtube-Gearfluencern“, „Beat“ Abo etc.), in die ich die letzten 2-3 Jahre ein bisschen zu tief eingetaucht bin, um inzwischen schon wieder ein bisschen den Rückzug anzutreten.
Einen Besuch der "Superbooth" 2024 ziehe ich trotzdem in Erwägung, auch wenn der Termin dieses Jahr etwas unglücklich liegt.
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