Freitag, 26. Juli 2024

Black K-Hole Sun Mix-o-Mania zum zweiten usw...

Sommerloch vorbei? Ja ne, weiß nicht, eigentlich galt und gilt wie immer eher „so viel Musik, so wenig Zeit“.
Mit der eigenen Band wird gerade die nächste Tonträgerveröffentlichung auf die Startrampe geschoben, die Setlist für's nächste Konzert geprobt und daneben auch mal eben s
chon wieder an neuem Material gearbeitet. Und mit dem, nun ja, nennen wir es ruhig mal Soloprojekt habe ich kürzlich sowas wie eine Remix-Auftragsarbeit fabriziert und ferneres in Mache. Cool? Ja, cool!
Das heißt im Grunde genommen aber auch, dass sich momentan mal wieder immer mehr folgender Trend abzeichnet: Das neuste Album von Gitarrenkrachband X, die letzte EP von Elektroniker Y und das aktuellste DJ-Set von Z warten schon seit 'ner Weile drauf, von mir mal abgecheckt zu werden, und mein Mitteilungsbedürfnis zu derartigem wird daher momentan auch wieder weniger.
Ein Post über aktuelle Tonträger wird hier in Kürze zwar auch noch mal abgehakt werden, aber dann könnte es bis zum nächsten dieser Art wohl auch erstmal 
wieder etwas dauern.
Daher glaube ich aktuell, dass es nach der Krach-und-so-Pause 2023 und dem Krach-und-so-Revival 2024 mit so 1-2 Posts pro Monat, 2025 wahrscheinlich wieder sowas wie ein Krach-und-so-Brachjahr geben wird, oder ich mich vielleicht noch auf sowas wie lediglich einen quartalsweisen Post hier einschießen werde, denn das ist jetzt wohl einfach der Lauf der Dinge. Just sayin'.

Anyway, der Notizzettel hat trotzdem schon wieder einiges angesammelt, das ich gerad' mal eben von diesem wegstreichend teilen möchte, z.B. in Sachen...

...Mix-o-Mania:

Ladies first und wir starten gerne direkt um die Ecke:
Das Duisburger Stapeltor - ein sympathisches soziokulturelles Zentrum, in dem ich dieses Jahr wohl auch schon mal 'nen netten Konzertabend verbracht hätte und einen weiteren anpeile - hat 'nen Mix von Dortmunder Jungle-/ Bass-Music-DJ Aylin44 hochgeladen:

Apropos Dortmund: Kein Monat ohne Dash-Mixe! Beim Kölner Sender 674FM, bei der portugiesischen Station RUA 102.7 FM oder bei der Detroiter DeepSpaceRadio Reihe "Addicted-2-Bass"...
Es macht immer wieder Spaß und hat mir in diesem Monat sogar mit einem seiner Party-lastigeren Mixe den Geburtstag mitversüßt:

Robyn Chaos sagt über ihren letzten Mix-Upload selbst:
Have you ever wondered what a dnb set sounds like when the dj has a stomach bug/food poisoning and plays while puking into bucket and hyperventilating like she's giving birth under the decks? Well, fret no more my little puke/brink of death fetish voyeur weirdos! This one's for you! *airhorn*
Here is my set from Therapy Sessions Stuttgart, with the lovely Sunny High Club crew! I was asked to play a sorta classic, hard history set but I also shunted in a few current dubs and faves.
(…)
It's so crazy to listen back to this and remember exactly where I was struggling haha I can hear it lol. The hilarious part is the music I played made me want to dance, but dancing or moving my body made me puke/heave, which was super annoying.
Toward the end, I was spitting into the bucket wondering things like...hmmm if i passed out and died (at that point I was getting super dramatic) how long it would take to for ppl to notice??? and I figured due to older tracks being longer than modern ones that I'd be a total goner... 
(...)
So on that note, enjoy and remember kids, avoid airport prawns (even if I'm not sure still if they were the culprit, it was still dumb as f**k).

Hard-Drum'n'Bass ist jedenfalls die Devise zu dieser rückblickend witzigen Anekdote:


Um den vergangenen Jahreswechsel rum wollte ich Nischenelektronikerin E-Saggila wohl irgendwie so ein gewisses Momentum zusprechen, das sich bisher aber noch nicht sooo ganz bestätigt zu haben scheint. 
Umso mehr ein Grund, sich ihren Mix für eine aktuelle Ausgabe des Dekmantel Podcast mal zu geben:

Anlässlich seines neuen Albums "Lonely Road" auf dem Noisia-Label Visions Recordings, welches zum Jahresende auch als 2LP erhältlich sein wird, ist Jindrich Brejcha alias Forbidden Society mit einem Interview und Mix via 1 More Thing am Start.
This mix literally has it all. 140, garage, techno, halftime and drum & bass.”

Mizeyesis hatten wir zwar beim letzten Rundumschlag noch, aber auch ihre neusten zwei Stunden Jungle/ Drum'n'Bass für die „Swamp Sessions on The Underground Lair“ bieten mal wieder ‘ne echt ganz geile Selection:

Im Grunde genommen könnte ich jetzt sowas behaupten, wie dass Section 63 und ich ja Labelkollegen sind, weil wir beide mal auf der gleichen Compilation via Ohm Resistance vertreten waren. Mir ist halt wirklich keine bessere Einleitung dazu eingefallen, dass eben jener einen Mix für den Humanoid Podcast abgelieufert hat: 

„An all Amiga mix” ist das Motto einer Ausgabe des Everyday Junglist Podcast mit Si Goes Retro an den Decks.
Von eigenen Tracks aus, etwa von einer bald über PPJ Recordings kommenden EP, landet er dann auch bei seinen Amiga-Nachbauten einiger Klassiker von z.B. M-Beat oder Preshay.
Auch derartige Nerderei ist Junglism und ich find's sympathisch!

X-Plorer hat ein "Special 90's-2000's Classic Neurofunk Vinyl Set" aus dem Archiv geholt, was ich gerne teile, denn ich mag diesen Style und ich mag Old School Vinyl-Mixe (und auf seinem Soudcloud-Account gibt's noch mehr an ähnlichem):

Preshay:
This is the full 3 hours live reconstruction of the mix I played for Metalheadz in March 2024 at Phonox in London.
It's almost 30 years since I was playing at the original Blue Note in Hoxton Square. Still to this day, all the memories I have from that time are so vivid, like it only happened last year. Nights like that come along once in a generation when a handful of artists were creating a completely new and fresh sound that was loved by everyone who attended.
Youtube blendet zwischendurch zwar mal einen Track wegen Copyright-Claims aus, aber trotzdem geil:

Keine Ahnung, warum DJ-Sets bei BOG Bristol scheinbar in 'nem Klodurchgang der Clock Factory aufgezeichnet werden, aber wir hätten hier zunächst einen von Neurofunk-Nachwuchs Pythius, dessen teilweise Rock-/ Metal-lehnenden Produktionen sich in einigen Szene-Ecken einiger Beliebtheit erfreuen, und im Rahmen einer Hospital Records Album Launch Party folgte dann auch noch Ama auf Unglued, wo's eher klassische Jungle-/ DnB-Vibes zu hören gibt:

Für den gutgelaunten Chillout hätten wir dann auch noch 'nen "Funk / Soul / Trip Hop" DJ-Set von Etch im Londoner Plattenladen Planet Wax, wo sowas ja auch öfter mal steigt:


Noch was aussem Netz, Krachmusikhandwerker und so weiter?

Mir wären an Interessantem wohl audiovisuelle Konservierungen von der Julie Christmas Show beim Hellfest (mit Noiserock-Hero Andrew Schneider am Bass!) und von Godflesh beim Sonic Rites in die Aufmerksamkeit gespült worden:


Sonstiges, Gossip, blabla und blublub

Es gibt komische, kryptische Bandauflösungen (Oxbow) und komische Reunions (neues mclusky Album näxtes Jahr auf Ipecac; über die etwas schwammige Trennlinie zur einstigen Nachfolge- und nun Parallellband Future of the Left macht man sich auf der eigenen Insta-Seite sogar selbst lustig), ferner komische Signings:
Irgendwie ist's halt auch 'ne Aussage, dass man im Hause Prophecy Productions 
unbedingt Solstice ins Label-Roster und aufs eigene Festival-Billing wuppen musste, obwohl sich deren Mainman zuletzt vor allem durch wirrköpfig-reaktionäre Verschwörungsquatsch-Statements und borniertes Opferrollen-Internetgetrolle auf dem Level eines pubertierenden Incels hervortat, und man sich in puncto Tourpartner-Band zuletzt dann auch gerne mit dumpfen Neandertaler-Unsympathen zusammentat. Tut mir irgendwie leid um die paar guten Bands, die in diesem Umfeld stattfinden, dass auch das sich jetzt leider immer mehr mit der denkresistenten Schmuddelkinder-Ecke der Meddlszene vermischt...

Kurt "Submerged" Gluck hat außerdem angekündigt, dass nach Beendigung der Feierlichkeiten zum 25jährigen Jubiläum von Ohm Resistance inkl. einem kommenden Release seines Industrial-/ Techno-Projekts PRCA, neben dem zu Bewältigen persönlicher Krisen, die seinen aktuellen Lebensweg schon wieder gehörig durcheinanderwirbeln, sein Label um den Jahreswechsel ein Rebranding zu Ohm Infinite vollziehen wird, mit dem Konzept, ganz bewusst weniger aber dafür qualitativ konsistent zu veröffentlichen. 


Zukunftsmusik?
Auf der Reinhör-Liste im August hätten wir was von und mit David Lynch (bzw. Chrystabell x 
David Lynch), 'ne neue EP der fiesen Krachmaten Uniform auf dem gleichen Label, und wie hier auch schon mal erwähnt veröffentlichen Melt-Banana dann nach Ewigkeiten auch mal wieder was.
Noch was? Joah, Earth Ship, Elder, Fucked Up, Motorpsycho, Nails, Nick Cave oder die Osees würden wohl auch alle um Eure Aufmerksamkeit buhlen.
Also doch nicht mehr so wirklich Sommerloch. Ob mich was davon abholt bleibt allerdings abzuwarten...
Ferner habe ich mit einem Auge was von 
Reissues sowohl von Armored Saint als auch von Napalm Death aufgeschnappt, das ich mir evtl. auf die alten Tage noch mal genauer ansehen sollte.

Samstag, 6. Juli 2024

Sommerloch, Black K-Hole Sun Mix-o-Mania, sonstiges...

Sommerferien? Naja, nicht wirklich. Ich werde allerdings wohl dennoch zwischendurch mal ein paar Tage von allen Schreibtischen weg bleiben und das Handy aus lassen, was eine gute Gelegenheit ist all das, was sich zuletzt so an Notizen angesammelt hat, mal eben zu teilen:

Mix-o-Mania: DJ Sets, Radioshows, ...

Manchmal blende ich aus, dass beim
Dublab ja wirklich so einige, sehr coole Sachen passieren. So viel Musik, so wenig Zeit...  Wenn ich dann aber doch mal da lande, gibt's viel zu entdecken.
Die "Dome of Doom" Sessions z.B. alleine sind stilistisch sehr breit aufgestellt. Bei einer der letzten spielten Rowa und Low Poly alles mögliche von Dubstep bis Experimental-Pop, dazwischen beschwingte Dance-Music, Hip-Hop und introspektive Weirdness.
Auch Warp-Artist Wu-Lu fuhr bei seinem Gastmix Musik quer durch den Jazz-/ Dub-/ Rap-/ DnB-Garten auf. 
Daneben ferner hoch im Kurs sind auch Formate, die sich eher Richtung Post-Punk/ Industrial/ Goth orientieren und Bögen von experimentellen Düster-Elektronikern bis zu Metal-Klassikern schlagen, z.B. in der regelmäßigen Sendung "SS Extension Course" von Jenny Mono, die mich staunen lässt, dass einiges halb verdrängtes aus meiner Jugend jetzt auf einmal 
auch wieder hip zu sein scheint:



Apropos Krach aus meiner Jugend und darüber hinaus spielte kein Geringerer als Napalm DeathShane Embury beim NTS Radio Musik, die seine Soloprojekte Dark Sky Burial und Tronos beeinflusst hat: 
Von den Urgottvätern des Riffs Black Sabbath über das Next-Level-Gerumpel von Venom oder Repulsion landet er dabei dann schnell bei allem, was irgendwie noch geiler ist: Sonic Youth, My Bloody Valentine, einer der proggigeren Voïvod-Momente, ein jüngerer Killing Joke Song, die Cardiacs, The Young Gods, Skinny Puppy und sogar Goldfrapp.
Geschmackvolle Zusammenstellung, aber das ist keine Überraschung.



Eine Auswahl, die mit Pink Floyd beginnt und über eine Dub-Reggae-Phase dann in John B.'s Metalheadz-Klassiker mündet ist mir ebenfalls ziemlich sympathisch!
So gehört in Giulia's monatlicher "Third Circle" Sendung beim NTS Radio:


Konzentrieren wir uns aber erstmal wieder gänzlich auf das, was mir am meisten Spaß macht, gemeint ist natürlich Drum'n'Bass:
Im Podcast der Berliner Humanoid Crew hatte Restless Ghost 
letztens einen wirklich coolen, Dark-Roller-lastigen und technofunkigen Mix am Start:


Abgelutscht-superlative Floskeln wie "Legende" oder "Urgestein" benutze ich nicht wirklich gerne, aber auf Drum'n'Bass-Lifer DJ Flight trifft das wohl zu.
Ihr Mix für den Resident Advisor Podcast ist daher Pflichtprogramm:

Ein fast zweistündiger DJ-Mix mit „HEAVY vibes, techstep, classic dnb, modern jungle, drumfunk, amen rich jungle tracks“ von Mizeyesis ist auch was, das man gut mal laufen lassen kann:

Die Drum'n'Bass-Mixe der Kölnerin Erdy Bat höre ich ja ebenfalls immer ganz gerne! 

Die sympathische Nadia Struiwigh, bekannt u.a. auch durch Ambient- und Weird-Techno-Alben auf Labels wie Denovali und Auftritte bei der Berliner Synthnerd-Messe "Superbooth", gibt sich in letzter Zeit auch immer mehr junglistischen und Breakbeat-lastigen Gangarten hin.
Das finden wir super, und so sei auch ihr zweistündiges DJ-Set vom Nous'Klaer Festival in Rotterdam geteilt:



Einen nicht ganz einstündigen, aktuellen Showcase ihres eigenen Labels Umai Rec. hat uns Aisatsaana zusammengedreht.
Hash-Tags: Halftime Drum and Bass, Breakbeat, Acid Techno.

Calibre ist ja zugegeben jemand, dessen bisherigem Schaffen ich noch nie so wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt habe, auch wenn ich weiß, dass ich es sollte. Ich neige musikgeschmacklich halt doch eher zur dusteren Roughness von Darkcore-Jungle und Techstep-Drum'n’Bass als zur sonnigen Leichtfüßigkeit von Liquid Funk, Jazzstep und UK Garage. Aber eigentlich ist das umso mehr ein Grund, mal über den Tellerrand zur entspannteren Seite zu schauen und sich an einem chilligen Sonntag mal ein eineinhalbstündiges Set vom ihm zu geben: 

Von Etch wird's in nächster Zeit wohl auch mal wieder noch mehr zu hören geben.
Als Vorboten seines kommendes Albums via Sneaker Social Club hätten wir hier z.B. schon mal ein Hybrid-Set (DJ-Mix und Live-Performance mit 
Roland-Sampler) beim Londoner Subtle Radio

Subtle Radio haben übrigens auch einen Youtbe-Kanal. U.a. findet man dort audiovisuell eingefangene DJ-Sets von Grey Code, Drone, J.Kenzo b2b Youngsta oder auch vom geschätzten 31 Records-Betreiber Doc Scott:

Zu den immer wieder mal auftauchenden DJs der aus der ukrainischen Hauptstadt sendenden Jungle Kitchen gehört Dub.in.Sky mit wirklich coolen Dubstep-Sets.
Manchmal tatsächlich auch Bock auf genau sowas: 


Zum Schluss geht's jetzt auch noch mal eben in die dystopische Chillout-Zone:
Im Rahmen der Vorführung eines brasilianischen Horrorfilms legte Espectra Negra ein Dark-Ambient-Set auf, das u.a. nach Lustmord und Bohren... in einem ihrer eigenen Tracks mündete:



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Nischen-Clubmusik Singles/ EPs im Netz

Auf ThirtyOne Recordings hätten wir 'ne neue Digital-EP von Crystal Clear:


Vier neue Ambient-Jungle-Tracks von Eusebeia kamen gerade über Modern Conveniences rein:


Fünf neue Tracks von Grey Code kommen via Metalheadz:


Einen neuen, wilden Homemade Weapons-Track plus Red Army Remix gibt's bei Onset Audio:


Als Temulent gehörte Judson Snell zu den Namen, die den Industrial-Drum'n'Bass-Sound des Labels Ohm Resistance in den frühen Nuller Jahren entscheidend mitprägten.
Nach einigen vorerst letzten, digitalen Singles und EPs so Mitte der Zehner wurde es dann aber erst mal eine ganze Weile ruhiger um ihn. Hier hätten wir nun seine Rückkehr zur alten Wirkungsstätte.
Ohm Resistance hatte dann 
außerdem auch gleichen Tag obendrauf auch noch mal eben digitale EPs von den Newcomern 4man und Biosmass am Start, die sich natürlich ebenfalls in den eher düsterharten Subsubsparten des Drum'n'Bass-Undergrounds einsortieren:


Und klar, Veak hat natürlich auch schon wieder rausgehauen:


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Zukunftsmusik, kommende Altherrenkrach-Alben usw.

“There are times when, as frustrating as it may be, it’s best to completely tear everything down and start fresh from a new beginning.”
Ein weiteres Altherrenkrachmusik-Album in der Kategorie "was ich eher nicht auf der Rechnung hatte" wäre dann wohl kommendes neues von Human Impact (Anfang Oktober via Ipecac).
2024 ist wirklich ein Jahr von Noiserock-Comebacks, weil Melt-Banana, Jesus Lizard, Whores usw. ... 
Hier wird's jetzt allerdings ein bisschen schwierig. Ohne Namen zu nennen oder in Details zu gehen kenne ich Leute von etwas näher dran, die gegen Human Impact-Mitglied und Unsane-Mainman Chris Spencer fortgeschrittene Antipathien hegen, oder sich in anderen Fällen zumindest kein bisschen wundern, dass einige dies tun, und man kann es von außen langsam auch so ein bisschen nachvollziehen. Erst löst er Unsane (mal wieder) auf, um sie 2-3 Jahre später schon wieder mit neuer Besetzung als Altmaterial-Selbstcoverband auferstehen zu lassen, wovon sich seine Ex-Weggefährten nicht ganz zu Unrecht etwas vor den Kopf gestoßen fühlten, und bei den zwischenzeitlich gestarteten Human Impact hat er dann auch mal eben ziemlich schnell und scheinbar grundlos die halbe Band ausgetauscht und dabei die Swans-erprobte Mega-Ryhthm-Section Phil Puleo & Chris Pravdica überraschend vor die Tür gesetzt.
Stattdessen spielt jetzt Spencer's aktuel bester Kumpel, der übrigens mit seiner sonstigen Band Cold Wives auch was ganz neues von ähnlichem Schlag raushat, bei beiden Marken Bass.
Ich liebe Unsane und eigentlich auch alle Spin-Off-Bands ihres inzwischen größeren Stammbaums (Cutthroats, Celan, Players Club, Pigs usw...), aber irgendwie hat das alles ja schon "Geschmäckle", wie die Schwaben sagen. Ohne 
Puleo und Pravdica wird's außerdem so oder so nur halb so geil sein. 


Im Oktober kommt außerdem ein neues Blood Incantation Album, auf dem sich die eigentliche Death-Metal-Band angeblich Richtung 70er-Progrock orientiert. Zu den Gästen gehört u.a. Thorsten Quaeschning von der aktuellen Tangerine Dream-Verlängerung.
Da ich ihr Ambient-Album "Timewave Zero" vor zwei Jahren sehr gut fand und diese ganzen tumben Meddl-Köppe, die darüber im Netz nur rummosern völlig verachte, werde ich wohl auf jeden Fall mal reinhören.

Das ebenfalls im Oktober kommende Gewalt-Album "Doppeldenk" konnte man als Newsletter-Empfänger tatsächlich schon mal im Temporär-Stream checken.

Last but not least wird dieses Jahr auch noch die Debüt-EP der B.SON / Bellrope-Nachfolgeband Ord Cannon erscheinen. Ich gebe jetzt mal an und zur Kenntnis, dass ich sie auch schon gehört habe.

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Sonst noch was anekdotisches?

Weil ein Bekannter in einer der Bands spielte und es buchstäblich um die Ecke war, schaute ich mir zum ersten mal seit gefühlten hundert Jahren mal wieder eine Sonntagsmatinee-mäßige DIY-Kellershow mit Post-Hardcore-Musik an. Und auch wenn ich mich dann ja doch etwas zu alt für sowas fühle, u.a. auch weil mich solche Musik inzwischen nicht mehr so wirklich abholt, fand ich die Gewissheit, dass es derartige Underground-Kultur mit entspannt-familiären Charakter immer noch gibt, dann ja doch irgendwie schön. Jede/r, die/ der lieber mitmacht sowas möglich zu machen, anstatt Tatort zu gucken, ist automatisch mein Freund.
Interessanterweise hatte ich genau sowas an dem Tag auch irgendwie gebraucht, denn zufälligerweise wurde 
ich kurz zuvor 1.) durch aktuelle Diskussionen im eigenen Band-/ Presswerk-/ Label-Zusammenhang und 2.) dann auch noch aufgrund einer etwas ambivalenten Wasserstandsmeldung von einer der wichtigsten Lokalitäten und Kulturstätte der Stadt in eine etwas hinterfragende Untergangsstimmung bzgl. allgemeinen Kultursterbens geschoben, aus der mich dieser gemütliche Kleinkonzert-Spätnachmittag zwischen bekannten Gesichtern und mit härterer Musik der nicht ganz so doofen Natur dann wieder etwas rauszog.
Was genau ist die Lektion, die wir an jenem Tag gelernt haben? Es wird ja doch irgendwie alles gut oder sowas? Wahrscheinlich geht's in so eine Richtung...

Freitag, 28. Juni 2024

Rub-a-Dub in Scheiben (Sommerloch-Reviewrampe, pt1)

Zuletzt gekaufte und/ oder goutierend gehörte Singles/ EPs und sogar ein 2LP-Album für den DJ-Mix:

Danny C + Mike Pears - Dubwise EP
(DSCI4
)
Was ist das denn jetzt eigentlich schon wieder für ein komischer kosmischer Zufall, dass es sich diesen Sommer so dermaßen komplett aufs Stichwort "Dub" zuspitzt? Abgezeichnet hatte sich das auf den Wegen, die ich in meinem nerdigen Musikfetischisten-Kosmos zuletzt so eingeschlagen hatte ja im Grunde genommen auch vergangenes Jahr schon und trat sich über die letzten Monate dann noch mal so richtig fest, aber dass es diese Saison dann jetzt kaum eine Jungle- / Drum'n'Bass EP ohne „Dubwise-Motto im Sound und/ oder gar im Titel gibt, das wird mir dann jetzt fast schon selbst etwas unheimlich. Nicht, dass die Verlängerung der jamaikanischen Reggae-Kultur in britischer DnB-Musik was irgendwie neues oder seltenes wäre, ganz im Gegenteil natürlich, aber...
Bei dieser EP handelt es sich dann auch noch, wie im Umfeld von DJ Trace' Label DSCI4 nicht ganz unüblich, um vier zuvor unveröffentlichte Tracks aus dem Jahr 1997, die es dann jetzt erstmals in Tonträgerform gibt. 
Den 
in der Natur der Sache „altbackenen“ und dabei doch schon irgendwie eher zeitlosen als allzu retrocoolen Charme solcher Sachen mag ich oft, und so auch hier: Die lange Eröffnungsnummer 'Blueprint' ist irgendwo zwischen dem dystopischen Neo-Noir-Vibe typischen Atmo-Techsteps inkl. Sax-Sample, mächtig schiebendem und drückenden Subbass und ‘nem leichten Electro-Vibe unterwegs, die folgenden drei Tracks greifen den Vibe ihrer Zeit weiter, überraschenderweise mit einem verhältnismäßig trocken-klarem Sound auf und gehen auf ihre Art mitunter ziemlich ab.
Immer wieder faszinierend, wenn solche wiedergefundenen Zeitkapseln geöffnet werden!

Hiss Is Bliss - Nope / Abbadia
(Zam Zam Sounds)
Im März schrieb ich noch
, dass ich sehr große Sympathien für Label wie 45Seven oder eben ZamZam habe, die Dub-Traditionen im Siebenzoll-Format zu Sounds der Moderne überbrücken, auch wenn man schon 'ne Extraspur bekloppt sein muss, sich sowas dann auch noch in die Plattensammlung zu abonnieren. Und im April dann in Zusammenhang mit einer Hiss Is Bliss 10" auf 777Hz, dass ich, obwohl ich es eigentlich nicht sooo mit Four-to-the-Floor-Styles habe und das Fass "Dub-Techno" ganz bewusst in diesem Leben nicht auch noch aufmachen wollte, dann schlussendlich über den Umweg „richtiger“ Dub-Musik und ihrer Mutationen natürlich doch noch in einer Ecke landen musste, in der man sich "Honouring the Dub in Techno" auf die Fahne schreibt.
Und here we are now: Paar Wochen später kam dann auch schon 'ne 
Hiss Is Bliss Single auf ZamZam. Ist das hier jetzt meine schöne neue Welt? Scheint so.
Ich mag ja diesen 
Stepper-Rhythmus mit 4/4-Bassdrum und Snare auf 3 wie's bei "Abbadia" und "Nope" der Fall ist. Diese Kombination aus treibendem Pumpen und klatschendem Laid-Back-Akzent hat einfach was und bietet auch ein passend mehrdeutiges Rückgrat für die verhallten Dub-Techno-Sounds, die hier drumrum passieren. Wie ein wohlig-leichter Rauchkrautrausch in hochsommerlicher Abenddämmerung, entspannt am Rand der Strandbar-Tanzfläche. Klischees hoch zwölf, ja, aber.
Obendrauf kann man sich dann außerdem auch mal Hiss is Bliss' Mix bei der zweistündigen Zam Zam Show via RinseFM geben.

Mantra - Burn & Heal
(Ilian Tape)
Indi Khera alias Mantra aus dem Rupture-Umfeld ist als DJ und Szene-Macherin schon lange 'ne Marke, tritt allerdings gar nicht mal sooo regelmäßig mit eigenen Tonträgerveröffentlichungen in Erscheinung. Wenn aber doch mal, dann auch gleich richtig, sprich direkt auf coolen Labels und mit Musik, die eine eigene Perspektive auf britische Breakbeat-Clubsounds aufzeigt anstatt nur DnB nach Schema F abzuspulen. 
Die vier Tracks von "Burn & Heal" z.B. sind auf dem Label der Münchner Zenker Brothers draußen und als zusammenhängende EP ein Ritt durch unerwartete Regionen, der zunächst ein eigenwilliges Grenzland zwischen Dubstep und anderen, auch mal im 4/4-Modus pochenden Clubmusik-Stilen beackert, bis der abschließende Titeltrack dann schlussendlich doch noch mit Breakbeat-Abfahrt im wilden Jungle landet.
Und eigentlich ist das ja nicht so wirklich durchgängig alle vier Tunes lang komplett mein Ding, aber das ist dann wiederum auch irgendwie doch das schöne daran, denn das eigene Ding ist immer auch die Komfortzone, die es mal zu verlassen und erweitern gilt.
Der rasant peitschende 
Schluss- und Titeltrack der EP ist dann allerdings auch schon mal eben direkt eine der geilsten Jungle-/ DnB-Nummern des Jahres!

Outrage - Behind The Eyes 
(Function Records)
Ein wirklich sehr, sehr toller 2-Tracker auf Over/Shadow und eine digitale Function EP mit u.a. einer Trace-Kollaboration waren im Frühjahr sozusagen die Vorboten für das erste Solo-Langspielalbum in
 2x12"-Form von Jungle-/ Drum'n'Bass-Urgestein Andrew Ferguson alias Outrage gewesen, so ca. 15 Jahre nach einer Kollaborations-3LP mit Function Records' Labelboss Digital himself, der hier auch bei zwei der elf Nummern mitwirkt. 
Dazu direkt besonders erwähnenswert: Bei einer dieser beiden ist dann auch noch 
Amit der dritte im Bunde, von dem ich wirklich sehr, sehr großer Fan bin. Und so trägt 'Broadcast' mehr oder weniger auf der Albummitte auch ziemlich dessen stampfend fräsende Halftime-Handschrift mit (klar) Dub-Schlagseite der etwas deftigeren Natur, weswegen allein es sich schon lohnte, "Behind The Eyes" zuzulegen, denn das ist wirklich total „my jam“.  
Darüber hinaus bietet das Album jede Menge eher old-schoolig tönende Breakbeat-Musik, die in Style und Sound auch von ca. Jahrtausendwende sein könnte und für mich in der Form wirklich immer geht, aber ich erspare es mir und Euch, hier jetzt noch mal im Detail auf weitere, einzelne Tracks mit ihren Rave-Schlagseiten und Dub-Vibes einzugehen oder sowas.
Etwas schade ist schon, dass Seite D der 2LP mit dem geschmackvollen Gesangsrefrain-Roller "All I Ever Want (ft. Ayah Marar)" endet und die Digitalversion des Albums noch mal drei coole Tunes folgen lässt, die jeweils Drumfunk-, Halftime- und Techstep-Ideen andeuten, aber nun ja.
Und Outrage's mal eben mehr als zweieinhalbstündige DJ-Session 
auf Youtube zum Album-Launch hatten wir ja hier schon

Technical Itch - Plate 008 
(Tech Itch Limited)
Nach 'nem halben Jahr digitaler Erhältlichkeit während der Vinyl-Vorbestellungsphase kam Tech Itch's neuste Pseudo-Dubplate dann jetzt auch mal physisch in ihrer "Limited Edition" 180g-12"-Form.
Und wie sollte es anders sein: Selbst der zum gröber-düsterharten Techstep-DnB neigende 
Mark Caro schießt mit der Ragga-Jungle-Schlagseite der A-Seite "Set it' zufälligerweise nicht gänzlich am Vibe der Stunde vorbei. Total geile Nummer, gehört für mich echt zu den Hits der Saison! 
Die AA-Seite 
'Intagen (Vinyl VIP)' wiederum ist verglichen mit der digital schon letztes Frühjahr rausgetanen Albumversion noch mal etwas mehr als 'ne Minute länger und typisches Tech Itch Düstergeschepper!


The Untouchables - Onward Forward
(Samurai Music)
Manchmal sind ja doch die Bands/ Künstler/ ProduzentInnen, die einen bei den ersten Begegnungen noch nicht so komplett umgehauen haben, weil man gerade eigentlich auf was anderes eingestellt war, dann wiederum interessanterweise doch schon mal die, die sich im Laufe der Zeit dann dennoch nachhaltiger als die besonders geschätzten festzusetzen wissen. So war's bei mir z.B. mit den Melvins, die eher in Schritten über Jahre zu einer meiner zeitweisen Lieblings-Bands wurden anstatt vom allerersten Moment an, und so war's auch mit dem belgischen Ehepaar The Untouchables, auch wenn es hier etwas schneller ging: Als ich diesen ganzen Halftime-Drum'n'Bass-Kram auf Samurai Music usw. für mich entdeckte, spielten die oft sehr minimalistisch tönenden Untouchables dabei zunächst nur eine Rolle in der zweiten Reihe, denn vordergründig schienen Andere, wie z.B. Homemade Weapons mit seinem völlig wilden Geflacker erstmal spektakulärer. Inzwischen bin ich allerdings doch großer Fan von ihrem Stil, der sich von verstärkten Reggae-Schlagseiten bei 7"-Releases auf Spezialisten-Labels wie 45Seven über Jungle-Music im Tribal-Groove bis zu manchmal auch schon sowas wie einer Variante angezerrt klopfenden Dubsteps erstreckt. Und dass ihre Musik dann auch noch durch Hardware-Jams entsteht ist eine Randnotiz, die's für Nerds wie mich zusätzlich noch sympathischer macht.
Bevor es demnächst dann auch mal wieder ein Langspielalbum via Samurai Music geben soll haben die beiden vier besonders dubbig ausgefallene Tracks auf diese Vorab-EP ausgelagert.
Hier gibt's also vor allem entspannte Reggae-Vibes mit Off-Beat-Motiven und atmosphärisches Gewaber im etwas eigenwilligen Soundlabor-Format. Das Junglisten-Rückgrat schimmert durch, drängt sich aber nicht vordergründig auf. 
Da ich im Moment voll Bock auf sowas habe, kommt mir das entgegen, ich bin allerdings dennoch sehr gespannt, ob es auf dem kommenden Album der beiden dann doch auch mal wieder etwas kräftiger rummsen wird...

Veak - Journey
(Moonshine)
„Drum and Bass is my Heavy Metal” - die komplett irre Nummer "Milita" machte mich vor ein paar Monaten zum Instant-Fan des Franzosen Julien Petit alias Veak, der generell nicht wenige, eigentlich schon zu viele und manchmal schon selbstwiederholende, dennoch nicht selten gar nicht mal so uncoole Tunes völliger Jungle-/ Drum'n'Bass-Insanity ins Netz schießt. Ehrensache, dass sie dann auch im Regal landet, wenn er tatsächlich mal 'ne Veröffentlichung auf Vinyl draußen hat...
Die "Journey" EP kommt über das polnische Label 
Moonshine Recordings, und dass wir an dieser Stelle dann jetzt schon wieder beim Stichwort Dub sind, welches Moonshine's Kernkompetenz ist, das ist tatsächlich auch eher Zufall als Ausdruck einer jüngeren Obsession meinerseits oder sowas, denn ich hatte mir diesen Veak-Release vor allem geschossen, weil's tatsächlich sein erster physischer Release ist, und nicht irgendwie aus dem Grund, weil dieser gänzlich zur dubbigen Seite seines musikalischen Schaffens fällt. Ein paar seiner derberen Breakbeat-Smasher oder 'nen spaßigen Bootleg-Remix auf Platte zu haben wäre mir ehrlich gesagt sogar lieber gewesen, aber haben man kann bekanntlich auch nicht alles.
Hier gibt's also vier Tracks lang Dub-lastig steppende Bass-Music inkl. Trompeten-Tune zu hören, und das kann er genauso gut wie sein Häwiemä... äh, Drum and Bass.
Es sei dann abschließend auch noch drauf hingewiesen, dass es anlässlich seines Label-Einstands auch noch 'ne Stunde Dub-Musik-Mix von Veak beim "Mooncast" auf Soundcloud gibt.

v.a. - Post Moprhem
(
Alphacut Records)
Hole ich jetzt sehr weit aus oder komme ich direkter auf den Punkt? Versuchen wir mal die Mitte zu treffen: 
Alphacut operates on a non-profit level, most releases cover their costs, if even. Half of any returns will be donated to Webster's Amen Break Gesture campaign II raising funds for the original creator of The Winston's Amen Brother breakbeat: Richard Spencer. With the deepest respect for this milestone of a sample!
Parallel zu einer Reissue-Pressung der 2021er "Darka Mentors" Compilation-EP ist das sympathische Label aus Leipzig auch noch mit einer neuen Veröffentlichung am Start, die einem inzwischen gewohnten Konzept folgt: Auch "Post Morphem" enthält jeweils einen Track von vier verschiedenen Protagonisten (natürlich auf 33) und obendrauf gibt's zwei Handvoll Locked-Groove-Loops (die man wiederum auf 45 spielen soll).
Das ist ja mal so richtig was für Spezialisten? Joah, und eben deswegen noch mal umso sympathischer.
Alle vier Tunes hier pochen mit Halftime-Groove. 
Mit dabei ist der geschätzte Mainzer Dreadmaul, der mal wieder einen richtig geilen Stampfer mit Punch und Atmosphäre abgeliefert hat.
Der mexikanische Rainforest, der letztes Jahr noch 'ne Highlight-7" auf dem dubbigeren Alphacut Records-Tochterlabel 45Seven raushaute, tut's ihm mit einem dubbiger-atmosphärischen Stück gleich. 
US-Junglist Rude Operator und Paradox Effects runden ab. Und besonders letzterer zieht dann auch noch mal die Roughness-Schraube etwas an.
I like a lot!

Mittwoch, 19. Juni 2024

Junimond, Midsommar, blabla...

La morte-saison, the silly season. 
Ursprünglich hatte ich angepeilt, mich zur Blogpost-Betitelung an einer Verquickung von "Sommerloch" und "Black Hole Sun" zu versuchen, aber mir fiel dann eigentlich wirklich nix dazu ein. Manchmal muss ich mir halt schlicht und ergreifend meine eigene Unkreativität und Dummheit eingestehen.

BummsTschackeDüsch Brummbrumm Bandcamp Rundumschlag: 

Mathlovsky im O-Ton:
I release this track (a reworked track originally released in 2020) today to showcase my anger and dissapointment in my fellow humans. As a species, i hoped we would've overcome our petty differences and unite as a front to elevate all of us. You can call this track title hypocritical but my message is love but do not confuse my love for weakness. I hope these distorted kicks wake you up and you start to see that these so called leaders are lying to you and are using your confusion to fill their pockets. They do not mean well for you and your family and are using their agenda to misguide your anger.
Please think before you vote in June, what this means in the long run if extreme right policies are implemented.
You are not safe because you are not part of the very small circle of so called elites. As soon as their made up enemy is gone, you are next. Love yourself, love your brothers and sisters and unite against hate. The paradox of tolerance is real and so are these gabberkicks. Available on all the standard platforms with a free download available on my bandcamp & soundcloud.
Die ziemlich bekackte Europawahl liegt zwar nun bereits hinter uns, aber Dinge, die gesagt werden müssen, müssen gesagt werden. 

Wir hätten außerdem 'ne digitale Bungle-EP auf DJ Trace' Label DSCI4.
Ziemlich gut, aber das ist keine Überraschung.

Metalheadz haben neben 'ner neuen Digial-EP von Dub Phizix dann u.a. auch noch 'ne aktuelle Remaster-Version des Hive-Klassikers "Krush" auf Bandcamp gewuppt:

Vier Tracks technoid angehauchten Drum'n'Bass' hätten wir dann auch auf einer neuen EP von Section 63 via VIA, äh.

Und kaum hatte ich hier über Veak letztens noch die Aussage "Der Franzose gehört zu den Superproduktiven, die wirklich andauernd mal einen Schwung Tracks ins Netz schießen" in die Tasten gehackt, da legte auch er schon wieder mehr und mehr an Einzel-Tunes und EPs, sowie ohne Ende Sample-Packs auf Bandcamp nach.
Wo kommt das denn alles eigentlich immer her? Hat der wirklich nichts anderes zu tun? 
Die Dub-/ Ragga-Schlagseiten vieler Tracks passen theoretisch aber perfekt in die Jahreszeit.

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Mix-o-Mania

Wirklich nur gefühlte Minuten nachdem ich den letzten Post abgesetzt hatte, landete schon wieder der nächste essenzielle Marathon-Mix auf dem gerade erst komplett abgehakt geglaubten Notizzettel: 
Samurai Music-Labelboss Presha hat mal eben eine fast dreistündige DJ-Session rausgetan!
Hier bin ich Fan, hier tauch' ich ein:

Das Rupture-Paar Mantra & Double O hat jetzt auch 'ne NTS-Residenz gestartet.
„Sounds from the grass roots of jungle and drum & bass“.
Gibt’s außerdem bei Mixcloud, Tracklist bei NTS.

Beim immer gern mal gehörten Humanoid Podcast kam ich zuletzt nicht mehr ganz nach, inzwischen ist man nämlich auch schon wieder ein paar Ausgaben weiter, aber der durch verschiedene Subgenre-Flavours pochende Mix von Sammy B für eben jenen gefiel mir ganz gut: 

Beim female:pressure Podcast gab's kürzlich 'nen Drum'n'Bass Mix von Chaos Kitten!
„She believes music is love, and love is the energy that connects us all.“
Kann man so sehen!
Und ziemlich old-schoolige Jungle-Abfahrt!

Für Düster-Drum'n'Bass aus Hamburg steht das Label Insomnius Music und eine ihrer Betreiberinnen, Violet Core.
Da sind wir auch gern' mal dabei:

Homemade Weapons hat ein neues Archiv mit alten bis neuen Mixen aufgemacht.
Das aktuellste ist eines für Yorobi's "The Polyclinique Redux" beim Jungletrain Netzwerk. Erste 'ne Stunde zweitere, dann 'ne Stunde ersterer.
Nicht nur Homemade Weapons finde ich mit seinem manchmal schon regelrecht progressiv-komplexem Minimal-Düster-Halfstep generell ganz gut, die gastgebende Niederländerin Yorobi wiederum neigt als Produzentin und DJ ebenfalls zu ganz eigenen Gangarten, die z.B. auch schon mal aus dem mellow Jungle zum Electro überkreuzen oder ähnliches. Deswegen sei außerdem auch noch die letzte Ausgabe ihrer "Echobox Radio Show" geteilt, bei der sie inkl. Interview und Gastmix A Fruit aus Barcelona featurte:


Einen ziemlich Laune machenden Party-Mix-Mitschnitt hatte Dash für rua.fm / 102.7 parat: Von "War Pigs" zur Veak-Übernummer, "We need Jungle, I'm afraid" und dazwischen auch noch zeitgenössische Drum'n'Bass-Updates von ein paar Kirmestechno-Kamellen.
Das hat echt total Bock gemacht:

Wo wir gerade dabei sind, sei auch mal noch Mampfret's letztes Set im Rahmen von Dash's "Subport" Party geteilt. Wenn ich mal ganz ehrlich bin ist mir das, was Mampfret so mit gesteigerten Brostep-, Hip-Hop- und (Nu-)Metal- Vibes auflegt ja manchmal echt schon ein bisschen zu Kirmes, da ich aber entgegen dem Miesepeter-Image, das ich in einigen Kreisen so haben mag auch nicht völlig spaßbefreit bin, geht auch sowas mal für 'ne Stunde klar: 


Zurück zu Jungle/ Drum'n'Bass mit True-School-Vibes:
Outrage hat auf Function Records ein 2LP-Album draußen (dazu in Kürze noch was) und zur Feier eben dessen mal eben ein ca. 160minütiges DJ-Set audiovisuell ins Netz gebeamt:

"Two women, from opposite corners of the globe (UK & AUS) go play DnB on a deserted island. This is the 3rd time we've ever played Drum & Bass together and the connection between us is unlike any other. This DJ set was completely unplanned. Just two best mates on a beach, playing drum & bass, with the hopes of making a video out of the day.": 

Ein Set bei Planet Wax, das mich ein bisschen zum Schmunzeln brachte war das von Dark Pheonix plus MC(s), weil die Gute dabei tatsächlich mit CDs, ja, tatsächlich mit Compact Discs hantierte! 
Wann sieht man sowas heutzutage noch? (Naja, bei den steigenden Vinyl-Preisen etc. bestimmt bald wieder öfter...)

John B geht eigentlich immer und muss manchmal auch einfach sein. So ist es halt.

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Aktuelle Rockmusik-Langspielplatten und ähnliches?

Diese Ausgabe schon wieder nicht. 

Ich hab' mir zwar tatsächlich kürzlich 
die neue Beak> geschossen (evtl. auch Albumcover des Jahres), verspüre jetzt und hier allerdings keinen wirklichen Drang, groß drüber zu reden. 

Weiteres neu erschienenes in der Schublade "potenziell interessanter Lärm" gäbe es zwar durchaus auch noch einiges (beim Namen genannt u.a. neue Alben von The Antikaroshi, Bad Breeding, Julie Christmas, Gnod, Insect Ark, J.D. Pinkus, Mono, Thou, ...), aber jetzt gerade steht mir nach nichts davon so wirklich der Sinn, wenn ich mal ganz ehrlich bin... 
Und ja, das liegt an mir, nicht an irgendwem in dieser Aufzählung durchweg guter Bands/ KünstlerInnen, lasst uns trotzdem Freunde bleiben.

Zukunftsmusik

Etwas, das man für 2024 vielleicht nicht so unbedingt auf der Rechnung hatte, das wäre dann allerdings wohl die Rückkehr von The Jesus Lizard



Wird zwar nicht so günstig kommen, weil Ipecac, aber das ist dann ja tatsächlich doch auch mal wieder 'ne Altherrenkrach-Platte, auf die ich ziemlichen Bock habe!

Außerdem traue ich mich fast nicht, es zu sagen, aber die ersten Hörproben des kommenden Die Nerven Albums "Wir waren hier" (13.11. via Glitterhouse Records) fand ich jetzt echt nicht so schlecht.

Sonst noch was? Joah: Die Osnabrücker Fantasykonzept-Doomer Eremit z.B. sind jetzt im Sommer auch mal wieder mit 'ner neuen EP am Start. 

Und die kanadischen Suuns wären dann so ein Eintrag auf der Liste der Bands, von denen ich mal so 2-3 Releases gehört bzw. mir auch auch glatt mal 'ne LP gekauft hätte (in ihrem Fall das 2016er "Hold/Still"), bevor sie mir dann irgendwie wieder völlig aus den Augen und aus dem Sinn durch's Raster gefallen sind.
Anfang September erscheint ihr neues Album "The Breaks", in welches ich dann vielleicht auch doch mal wieder reinhören werde...

Außerdem wurde für Juli ein neues 3LP-Album von Torn via Samurai Music angekündigt, das man ebenfalls auf der Rechnung haben sollte, denn ob's in Richtung Industrial-lehnender Halftime-Drum'n'Bass gehen oder doch eher stärkere Techno-Tendenzen haben, gröber oder meditativer ausfallen wird, das wird bei diesem experimentierfreudigen Nischen-Allrounder dann wohl die interessante Überraschung daran.

Reissues

Beehoover's ursprünglich 2008 nur als CD erschienenes "Heavy Zoo" - vielleicht auch ihr bestes Album - gibt's im Juli via Exile on Mainstream erstmals auf Vinyl!
Da ich tatsächlich alle Alben von "Concrete Catalyst" bis "Low Performer" im Plattenregal (und die Promo-CD von "The Sun Behind The Dustbin" auch noch irgendwo...) habe, werde ich mir das wirklich sehr gerne dazustellen.
Ihr Konzert im Dortmunder Subrosa Oktober '22 war ja auch ein sehr schöner Abend, gerne bald mal wieder...

Die 4xLP- oder auch Superteuer-Boxset- Reissue Edition von Aphex Twins' "Selected Ambient Works Volume II" via Warp ist dann sicherlich auch noch was, das Elektronik-interessierte Mint-Leser auf dem Radar haben, aber ich für meinen Teil werd' an dieser Stelle wohl mal dem Besitzwunschimpuls widerstehen, denke ich...

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Noch was, im Netz und so weiter? 

Otoboke Beaver haben ein "Tiny Desk Concert" und 'ne KEXP Performance gespielt:

Es kommt 'ne Doku über die Butthole Surfers, außerdem eine zum Thema "Artists Depression Anxiety and Rage (A film by Lydia Lunch and Jasmine Hirst)".
Zu beiden gibt es natürlich Trailer:

Auf das Beth Gibbons Studiokonzert, das man sich beim Bayrischen "Zündfunk" anhören kann, sei last but not least ebenfalls noch hingewiesen.

Montag, 27. Mai 2024

Tanz durch den Mai...

....und heraus. Vielleicht auch auf dem Vulkan. Krach und so, Bass und so, Tanz und so.

Nein, mein Ärger über die aktuellsten Plattenpreis-Entwicklungen ist irgendwie immer noch nicht so ganz verflogen.
In Bezug auf das überteuert kommende Shellac-Album ist jetzt aber natürlich auch noch die zerknirschende Ambivalenz hinzugekommen, dass mit Steve Albini jemand ziemlich unerwartet vorzeitig von uns ging, für dessen Bedeutung in meinem musikalischen Mikrokosmos man kaum genug Worte finden kann, weswegen ich mir an dieser Stelle sowas wie einen ausführlicheren Nachruf erspare.
Geschockt hat es Viele aber ziemlich, mich auch.


Von Albini können wir alle vieles lernen. Nicht nur darüber, wie man einen perfekten Snaredrum-Aufnahmesound hinbekommt, sondern auch darüber, wie man durchaus auch als jemand, der in der Vergangenheit gerne mal den ignorant-meinungsstarken Edgelord-Zyniker gegeben hat, in späteren Jahren trotzdem, oder vielleicht auch deswegen erst recht, ein äußerst reflektierter Zeitgenosse mit einer weitsichtigen Weltanschauung und bewundernswert gelebten statt nur gelaberten Ethik sein kann.

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Soll ich eben noch ein paar Lästerrunden-Themen aus der Welt des Häwiemeddl aufgreifen?
Okay: Dass dieser narzisstisch gestörte Wirrkopf Vikernes jetzt doch mal wieder ein Album unter seinem Bläckmeddl-Markennamen rausbringt, obwohl er in der Vergangenheit mehrfach begründet hatte damit durch zu sein, ist auch mal wieder bezeichnend. Und ich kann Leute, die das dann trotzdem kennen/ hören/ goutieren/ feiern und vielleicht sogar kaufen müssen eigentlich auch absolut nicht mehr ernst nehmen.

Und ob es ein schlauer Move vom eh nur noch unsympathischen Label Nuclear Blast war, Marilyn Manson unter Vertrag zu nehmen, das ist dann auch noch so 'ne Frage, unterm Strich wird's aber wohl auch irgendwie egal bleiben...

Auch zu all dem noch mal eben ein Albini-Zitat:
The idea that we can remove the artist from the art means that art isn’t communicating anything after all, it’s just decoration, an amusement.

Ach ja: Die Metal-Szene und ich, das war ja früher schon eine ambivalente Hassliebe. Zuletzt aber kaum noch Liebe, sondern nur noch gleichgültige Abneigung. 
Und um Euch mal „in a nutshell“ zu verdeutlichen, dass es sich dabei nicht nur um das Gezeter eines alt(ernd)en Trottels handelt (der ich nun mal bin), habe ich dazu auch noch mal eben folgendes Kleinod zur Verdeutlichung zu bieten, warum gerade die hiesige Meddlszene einfach wirklich nichts (mehr) ist,  mit dem man irgendwie in Verbindung gebracht werden möchte:  

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Die letzten Wochen standen ansonsten (natürlich) mal wieder vor allem im Zeichen von Dub- und Jungle-/ Drum- and- Bass-Musik. Und auch hierzu eine Beobachtung: Ich weiß nicht, ob es auf selektive Wahrnehmung zurückzuführen ist, weil ich mich über die letzten Jahre immer mehr auf sowas eingeschossen habe, oder ob mein persönlicher Geschmack da auf die alten Tage doch noch mal wieder so einen gewissen Zeitgeist-Riecher hatte, sozusagen am Anfang der Welle mitzusurfen, denn dass Dub- und Drum'n'Bass-Musik, sowohl für sich als auch im Verbund, in einigen Kreisen gerade eine Art von Underground-Popularitätsschub und Hipness-Revival zu erleben scheinen, das ist nicht so ganz von der Hand zu weisen, denn so geartete Partys hatten sich über die letzten Wochen in den AZs, Clubs und Geheim-Event-Locations der Region ziemlich gehäuft, und es gab sogar einen Dub-Soundsystem-Afterparty-Floor beim diesjährigen Roadburn Festival
Tendenziell finde ich das natürlich durchaus ganz cool, auch wenn ich natürlich viiieeel zu alt bin, um auf vielen dieser Hochzeiten zu tanzen. Aber wenn ich schon mal einmal im Quartal in der Hinsicht wo lande, tanze ich tatsächlich...

Bevor wir dann jetzt im Thema zur Tagesordnung übergehen, müssen wir, tatsächlich durchaus auch noch im losen Zusammenhang damit, über Aniyo Kore reden.
Fan war ich ja eh schon länger.
Anfangs war die Band mal sowas wie ein Trip-Hop-/ Dub-/ Weird-Pop-Duo, irgendwann kamen über Ergänzung der Instrumentierung Desert-Rock-Tendenzen hinzu und dann vollzog sich über die Involvierung einer Schlagzeugerin erstmal eine unerwartete Weiterentwicklung zur Band mit rockmusikalischem Kern. Durchaus auch mal derber krachend, aber immer mit Gefühl.
Inzwischen ist man davon aber auch schon wieder weitergezogen: Das aktuelle Kore-Konzept ist, jetzt schon seit einer ganzen Weile, jede Woche auf Youtube eine Videosingle weirder LoFi-RnB-Musik rauszuhauen. Komplett frei von Konventionen, stilistisch wie konzeptionell, übliche Social-Media-Präsenzen wurden dabei inzwischen gelöscht, künstlerische Selbstverwirklichung in ihrer rohesten Form.
Allein dafür finde ich sie mal wieder super.
Besonders hervorzuheben ist unter diesen wöchentlichen Zeugnissen eines auf den kreativen Drang ausgerichteten Alltags, zwischen so einigen wirklich großartigen Episoden, die Ausgabe "Mach Dir keine Sorgen".
Bei den Shoutouts an "DJ Dash und die Subport-/ 4 Uhr Morgens Gang" wären wir schon wieder beim Thema, ferner gibt es weitere Ausrufe an Dortmunds beste Musikkneipe, wo yours truly auch schon mal anzutreffen ist, und einen an eine gewisse Krach-Doom-Band.
Bass und Liebe, Leute, Bass und Liebe!

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Aktuelle physische Tonträger?

Beim nächsten mal wieder.

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Neulich neu raus im Netz...

Kurt Gluck alias Submerged hat mal wieder im Archiv seines jubilierenden Labels Ohm Resistance gekramt. 
Unter den 25 Tracks der zuletzt rausgehauenen Compilation findet man u.a. 'nen Nine Inch Nails-Bootlegremix, 'ne Variation einer heftigen Mick Harris Kooperation, dessen Originalversion ich sogar auf 10" besitze, ein paar weitere übliche Veteranennamen mit punkig-grober Drum'n'Bass- und artverwandter, Industrial-lehnender Musik wie EndUser oder Temulent und so weiter.
I like a lot! 

Am weniger groben Ende des Spektrums, sozusagen auf der Schnittstelle von Ambient/ Dub-Techno und Jungle/ Drum'n'Bass hätten wir außerdem einen neuen digitalen Two-Tracker vom rumänischen  DYL auf One.Seventy:

Loxy and Resound haben mit "Shadow System" ein ganzes, Bandcamp-exklusives Langspiel-Digitalalbum draußen.
Ich mag das, was die beiden zusammen machen ja grundsätzlich, 
allerdings ist der hier für zehn blanke Files aufgerufene Preis zugegeben auch nicht so ganz ohne.


Neues von Veak gab's auch schon wieder mehrfach.
Der Franzose gehört zu den Superproduktiven, die wirklich andauernd mal einen Schwung Tracks ins Netz schießen. Und ich finde einiges davon ganz schön gut.
Ja, klar, natürlich ist bei so einer Fülle an Material auch schon mal die eine oder andere etwas nichtssagendere Nummer dazwischen, aber gerne mal richtig wild abgehender Jungle/ Drum'n'Bass, der immer wieder auch mal ziemliche Dub-/ Ragga-Schlagseiten auffährt? Da bin ich dann echt sowas von dabei!


Mix-o-Mania

Den guten John B hatte ich, obwohl ich wirklich Fan bin, dieses Jahr bisher so ein bisschen vernachlässigt, weil schon so viel anderes und weiteres los war...
Seinen Promo-Mix für den Gig beim Metalheadz-Jubiläum, den er mit Visuals auf Youtube gepackt hat, kann aber man aber echt mal gut laufen lassen:


Und weil's so schön ist und Spaß macht sei auch noch einer seiner letzten Twitch-Stream-Raves mal wieder hinterhergeschoben, denn ich habe es zwar schon mal gesagt und sage es jetzt auch noch mal: An etwas verkorksten Tagen kann mir John B laufen lassen durchaus noch den Abend retten.


Würde ich in London leben, dann wäre die Wahrscheinlichkeit nicht so gering, dass ich mehr Zeit als ich sollte im Planet Wax Laden verbringe, der DJ-Sets in den Rest der Welt streamt.
Hier eines von Vinyl-Jonglistin Jungalice plus MC:

Den One.Seventy Takeover bei Planet Wax via Rinse FM scheint es im Übrigen leider nicht bei Soundcloud zu geben, weswegen die entsprechende Seite auf der Stations-Website an dieser Stelle direkt verlinkt sei

Außerdem kein Monat ohne Dash-Mixe. Es gab tatsächlich schon Platten, die ich mir wegen in Dash-Mixen gehörten Tunes gekauft habe. An dieser Stelle sei mal sein Mix für die "Addicted 2 Bass" Show der Detroiter Station Deep Space Radio geteilt:

Das Opening Set bei Dash's letzter "Subport"-Party am Dortmunder Hafen gestaltete Rabbit’s Revenge, dessen Konservierung wir hier ebenfalls mal würdigen:


Mineral's Gast-Mix für DSCI4, anlässlich seiner neuen Digital-EP, gefiel mir ebenfalls ziemlich super mit jener Art von phasenweise eigentlich schon etwas altbacken brummtackernder Drum'n'Bass-Musik, die mir immer noch lieber als allzu modernes Neuro-Gebratze ist.
Ja, der alte Mann hat den Sprung in der Platte usw., aber es ist halt wie es ist. 

Jana Woodstock is a Ukrainian dj based now in Berlin. Her selections include hypnotic and dark tunes, industrial, break beats, Drum&Bass, experimental noisy tracks.“ heißt in der Beschreibung des Mix beim Gwy Myeon Podcast.
Schon letztes Jahr war sie mir mit guten Halfstep-/ Düster-Drum'n'Bass-Selections, Industrial-Neigungen und Metal-Vorlieben sehr positiv aufgefallen, weswegen ein neuer Mix immer gerne mitgenommen wird:

Matt Korvette ist nicht nur Frontman der Punk-/ Noiserocker Pissed Jeans, sondern er kann auch Weirdo-Düsterdisco, wie er hier mit einem Mix für die Health Connection beweist:


Erlaubt mir den Umweg, hier dann zwischendurch und mittendrin doch auch mal etwas Gitarre, Krach, Meddl zu haben, denn Stephen O'Malley und Iggor Cavalera spielten beim NTS Radio neben eigenen Arbeiten u.a. auch Musik von Bathory, Hellhammer, Shellac oder Alan Vega



Habe ich schon mal gesagt, aber sage ich auch noch mal: Brecht Linden alias BOLT RUIN ist mir irgendwie sympathisch, weil er einerseits selbst sowas wie Industrial-lehnende und Metal-schulterblickende Drone-/ Dark-Ambient-/ Noise-Musik fabriziert, bei seinem gelegentlichen DJ-Set im Rahmen des belgischen Kiosk Radio dann aber auch schon mal zu elektronischer Tanzmusik mit Breaks und/ oder Basslastigkeit u.ä. neigt:


Beim Kiosk Radio hätte letztens auch Om Unit mal Halt gemacht, internationale Größe für all things Dub/-step/-techno, Bass'n'Breaks und verhallte Tanzbarkeit:


Fun Fact: Alice und Bob, hauptsächlich Alice, aber manchmal auch Bob, sehe ich öfter mal im Vorbeilaufen. Buchstäblich, denn unsere Joggingrunden-Routen überschneiden sich schon mal.
Diese Anekdote allein ist's mir wert, zum Schluss ihren Set vom Junkyard-Takeover bei HÖR mal zu teilen:



Zukunftsmusik?

Man hatte sich ja schon gefragt, ob von den, zum Duo geschrumpften und immer noch gelegentlich live in Erscheinung tretenden Melt-Banana in diesem Leben noch mal was kommt. Und ja, meinetwegen dürfte das dann gerne auch noch mal eher an "Melt-Banana Lite Live Ver 0.0" anschließen anstatt an ihr letztes, doch verhältnismäßig konventionell lärmendes Album "Fetch", das auch schon wieder elf Jahre her ist, aber ohne Frage schwer okay war. 
Im August kommt tatsächlich 'ne neue unter dem Titel "3 + 5".


Ansonsten ist's Richtung Sommerloch sicherlich auch noch erwähnenswert, dass...
- der beste Rock-/ Metal-Sänger unserer Zeit, namentlich John Bush, bei einem etwas abgehalftert müffelnden Band-Unterfangen namens Category 7 mitwirkt, dessen Debütalbum Ende Juli via Metal Blade kommt.
- die progmetallischen Instrumental-Krachmacher von Dysrhythmia im Juni dann auch mal wieder 'ne neue raushaben. Ich glaube allerdings, dass sich das inzwischen in Richtungen entwickelt hat, bei denen ich eher raus bin.
- der zweite Teil von Harvestman's "Triptych"-Tirilogie am 21.07. kommen soll, worauf ich mich tatsächlich ziemlich freue.
- Junglisten freuen sich ferner auf das in Kürze kommende Outrage-Album auf Function Records. Bei einer Nummer macht Amit mit!
- die Weirdos von Mamaleek im August auch mal wieder mit einer neuen Ausgabe ihres Surf-Jazz-Blackmetals für Irritation sorgen möchten.