Manchmal blende ich aus, dass beim Dublab ja wirklich so einige, sehr coole Sachen passieren. So viel Musik, so wenig Zeit... Wenn ich dann aber doch mal da lande, gibt's viel zu entdecken.
Auch Warp-Artist Wu-Lu fuhr bei seinem Gastmix Musik quer durch den Jazz-/ Dub-/ Rap-/ DnB-Garten auf.
Daneben ferner hoch im Kurs sind auch Formate, die sich eher Richtung Post-Punk/ Industrial/ Goth orientieren und Bögen von experimentellen Düster-Elektronikern bis zu Metal-Klassikern schlagen, z.B. in der regelmäßigen Sendung "SS Extension Course" von Jenny Mono, die mich staunen lässt, dass einiges halb verdrängtes aus meiner Jugend jetzt auf einmal auch wieder hip zu sein scheint:
Geschmackvolle Zusammenstellung, aber das ist keine Überraschung.
Eine Auswahl, die mit Pink Floyd beginnt und über eine Dub-Reggae-Phase dann in John B.'s Metalheadz-Klassiker mündet ist mir ebenfalls ziemlich sympathisch!
So gehört in Giulia's monatlicher "Third Circle" Sendung beim NTS Radio:
Konzentrieren wir uns aber erstmal wieder gänzlich auf das, was mir am meisten Spaß macht, gemeint ist natürlich Drum'n'Bass:
Im Podcast der Berliner Humanoid Crew hatte Restless Ghost letztens einen wirklich coolen, Dark-Roller-lastigen und technofunkigen Mix am Start:
Abgelutscht-superlative Floskeln wie "Legende" oder "Urgestein" benutze ich nicht wirklich gerne, aber auf Drum'n'Bass-Lifer DJ Flight trifft das wohl zu.
Ihr Mix für den Resident Advisor Podcast ist daher Pflichtprogramm:
Ein fast zweistündiger DJ-Mix mit „HEAVY vibes, techstep, classic dnb, modern jungle, drumfunk, amen rich jungle tracks“ von Mizeyesis ist auch was, das man gut mal laufen lassen kann:
Die Drum'n'Bass-Mixe der Kölnerin Erdy Bat höre ich ja ebenfalls immer ganz gerne!
Die sympathische Nadia Struiwigh, bekannt u.a. auch durch Ambient- und Weird-Techno-Alben auf Labels wie Denovali und Auftritte bei der Berliner Synthnerd-Messe "Superbooth", gibt sich in letzter Zeit auch immer mehr junglistischen und Breakbeat-lastigen Gangarten hin.
Das finden wir super, und so sei auch ihr zweistündiges DJ-Set vom Nous'Klaer Festival in Rotterdam geteilt:
Einen nicht ganz einstündigen, aktuellen Showcase ihres eigenen Labels Umai Rec. hat uns Aisatsaana zusammengedreht.
Hash-Tags: Halftime Drum and Bass, Breakbeat, Acid Techno.
Calibre ist ja zugegeben jemand, dessen bisherigem Schaffen ich noch nie so wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt habe, auch wenn ich weiß, dass ich es sollte. Ich neige musikgeschmacklich halt doch eher zur dusteren Roughness von Darkcore-Jungle und Techstep-Drum'n’Bass als zur sonnigen Leichtfüßigkeit von Liquid Funk, Jazzstep und UK Garage. Aber eigentlich ist das umso mehr ein Grund, mal über den Tellerrand zur entspannteren Seite zu schauen und sich an einem chilligen Sonntag mal ein eineinhalbstündiges Set vom ihm zu geben:
Von Etch wird's in nächster Zeit wohl auch mal wieder noch mehr zu hören geben.
Als Vorboten seines kommendes Albums via Sneaker Social Club hätten wir hier z.B. schon mal ein Hybrid-Set (DJ-Mix und Live-Performance mit Roland-Sampler) beim Londoner Subtle Radio:
Subtle Radio haben übrigens auch einen Youtbe-Kanal. U.a. findet man dort audiovisuell eingefangene DJ-Sets von Grey Code, Drone, J.Kenzo b2b Youngsta oder auch vom geschätzten 31 Records-Betreiber Doc Scott:
Zu den immer wieder mal auftauchenden DJs der aus der ukrainischen Hauptstadt sendenden Jungle Kitchen gehört Dub.in.Sky mit wirklich coolen Dubstep-Sets.
Manchmal tatsächlich auch Bock auf genau sowas:
Nach einigen vorerst letzten, digitalen Singles und EPs so Mitte der Zehner wurde es dann aber erst mal eine ganze Weile ruhiger um ihn. Hier hätten wir nun seine Rückkehr zur alten Wirkungsstätte.
Ohm Resistance hatte dann außerdem auch gleichen Tag obendrauf auch noch mal eben digitale EPs von den Newcomern 4man und Biosmass am Start, die sich natürlich ebenfalls in den eher düsterharten Subsubsparten des Drum'n'Bass-Undergrounds einsortieren:
2024 ist wirklich ein Jahr von Noiserock-Comebacks, weil Melt-Banana, Jesus Lizard, Whores usw. ...
Hier wird's jetzt allerdings ein bisschen schwierig. Ohne Namen zu nennen oder in Details zu gehen kenne ich Leute von etwas näher dran, die gegen Human Impact-Mitglied und Unsane-Mainman Chris Spencer fortgeschrittene Antipathien hegen, oder sich in anderen Fällen zumindest kein bisschen wundern, dass einige dies tun, und man kann es von außen langsam auch so ein bisschen nachvollziehen. Erst löst er Unsane (mal wieder) auf, um sie 2-3 Jahre später schon wieder mit neuer Besetzung als Altmaterial-Selbstcoverband auferstehen zu lassen, wovon sich seine Ex-Weggefährten nicht ganz zu Unrecht etwas vor den Kopf gestoßen fühlten, und bei den zwischenzeitlich gestarteten Human Impact hat er dann auch mal eben ziemlich schnell und scheinbar grundlos die halbe Band ausgetauscht und dabei die Swans-erprobte Mega-Ryhthm-Section Phil Puleo & Chris Pravdica überraschend vor die Tür gesetzt.
Stattdessen spielt jetzt Spencer's aktuel bester Kumpel, der übrigens mit seiner sonstigen Band Cold Wives auch was ganz neues von ähnlichem Schlag raushat, bei beiden Marken Bass.
Ich liebe Unsane und eigentlich auch alle Spin-Off-Bands ihres inzwischen größeren Stammbaums (Cutthroats, Celan, Players Club, Pigs usw...), aber irgendwie hat das alles ja schon "Geschmäckle", wie die Schwaben sagen. Ohne Puleo und Pravdica wird's außerdem so oder so nur halb so geil sein.
Interessanterweise hatte ich genau sowas an dem Tag auch irgendwie gebraucht, denn zufälligerweise wurde ich kurz zuvor 1.) durch aktuelle Diskussionen im eigenen Band-/ Presswerk-/ Label-Zusammenhang und 2.) dann auch noch aufgrund einer etwas ambivalenten Wasserstandsmeldung von einer der wichtigsten Lokalitäten und Kulturstätte der Stadt in eine etwas hinterfragende Untergangsstimmung bzgl. allgemeinen Kultursterbens geschoben, aus der mich dieser gemütliche Kleinkonzert-Spätnachmittag zwischen bekannten Gesichtern und mit härterer Musik der nicht ganz so doofen Natur dann wieder etwas rauszog.
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