Mittwoch, 1. Januar 2025

Frohes Noise '25! Bye '24, tschö mit ö! Alben-Highlights im Jahresrückspiegel. Quo vadis, Krach und so?

Was will das Armageddon machen, wenn Du einfach weitertanzt?“ 

Wir halten fest: 2024 war, neben anderem, auch ein echt komisches Musikjahr.
Auf mehreren Ebenen. 

Bevor wir uns in Analysen zu vermeintlichem Kultur- und Szenesterben mit Underground-Überalterung, Vinylmarkt-Ambivalenz, einer immer komplizierter gewordenen Wechselwirkung zwischen virtueller und echter Welt, den aber ebenfalls vorhandenen Lichtblicken
usw. usw. zu sehr verzetteln, kommen wir aber mal direkt auf die persönlicheren Ebenen:
Was jene betrifft, hat sich dann wohl auch die schon in Vorjahren zunehmende Tendenz gefestigt, dass ich dieser Tage eigentlich, gerade auch "unterwegs" und "zwischendurch", eigentlich immer mehr Clubmusik-Mixe und DJ-Sets laufen lasse anstatt sowas wie Rockmusik-Alben.
Was natürlich nicht heißt, dass zu Hause nicht trotzdem mal Doom'n'Dröhn-Krach, Noisrock-Geschraddel, der gelegentliche Meddl-Klassiker, was aus der Kategorie Postrock oder gar mal sowas wie David Bowie oder King Crimson auf dem Plattenteller drehen würde... 
Die Schwerpunktverschiebung ist dennoch nicht nur bei Plattenkäufen allzu deutlich geworden, sondern auch auf den weiteren Ebenen, denn ich war zudem dieses Jahr, die inzwischen eher seltenen male, die ich selbst dann (abseits der auch nicht gerade vielen selbstgespielten Konzerte) doch mal für sowas vor die Tür gehe, wahrscheinlich doch deutlich mehr bei ein paar Drum'n'Bass- und sogar Dub-Sausen zu finden als auf Gitarrenkrach-Konzerten.
„Drum’n’Bass ist mein Happy Place“ ist ein Spruch, den ich daher schon mal augenzwinkernd bringe, der allerdings auch einfach nur wahr ist. Es war so über die letzten sieben Jahre oder so halt eine stetige Parallelentwicklung in immer größeren Schritten, dass während mich Musik von Stoner-Rock bis Death-Metal, ob Trve oder Kirmes, auch alles mit "-core" oder "Prog-" auf dem Stiletikett, sowie die zugehörigen Szenesitten in einem nicht mehr tragbaren Ausmaß nur noch anödeten, meine seit Roni Size, Photek oder Makai in Ansätzen schon immer vorhandene Liebe zu Jungle/ Drum'n'Bass und allem drumrum (von chilligen Dub-Roots bis zur völligen Breakcore-Irrwitzigkeit) noch mal so richtig aufblühte und gelebt werden wollte. Obwohl noiserockes und doomiges, bzw. ein paar alte Häwiemeddl-Lieblingsbands oder unkaputtbare Alternative-Altherren- und DamenheldInnen bei mir offensichtlich immer noch stattfinden und das Plattenregal fallabhängig durchaus auch weiterhin sukzessive mit Neuerscheinungen, Reissues oder Second-Hand-Impulskäufen füllen, war's über die letzten Jahre dann ja eigentlich doch eher so, dass Amenbreak-Edits und Reese-Basslines zu meiner primären Komfortzone geworden sind und mein Herz bei Jungle-Abstinenz die Kontraktion vergisst“.  

Interessante Beobachtung dazu im Kontext der Jahresbilanz dann übrigens auch noch:
Dass das durchaus sehr geschätzte britische Klutur-Magazin The Quietus in der Aufstellung seiner Jahresbestenliste zwar eine gewisse Überschneidung der wenigen Metal- bzw. Gitarrenkrach-Alben mit dem zeigt, was es in der Hinsicht in diesem Jahr auch in meine Aufmerksamkeit und/ oder auf meinen Einkaufszettel geschafft hätte, das ist dann woh vielleicht eine eine Bestätigung dafür, dass diese kreativen Erzeugnisse tatsächlich aus der Masse herausstechen. Dass man allerdings in Sachen Electronica, Techno, Clubmusik und co. zwar durchaus Releases des Jahrgangs berücksichtigt, dabei aber überhaupt gar keine/n Vertreter/in aus der Ecke involviert hat, zu der es mich wiederum diesbezüglich am meisten zieht, auch das ist dann wohl wieder bezeichnend. Gerade auch aus England würde es da ja durchas den einen oder anderen Albumkandidaten geben, aber es ist und bleibt halt echt die wahre UK-Underground-Kultur, die für viele Medien trotz Annäherungsversuchen nicht so richtig greifbar zu sein scheint. 
It's all just a little bit of history repeating.

Darüber hinaus schlug 2024 mein zwischenzeitlicher Versuch fehl, mich mehr Richtung Pop zu öffnen.
Z.B.: Mit "Silence Is Loud" legte die 24jährige Dehane Lishahn Hunt alias Nia Archives nach einigen EPs und Vorabsingles ihr Langspieldebüt vor, auf dem die Produzentin, Sängerin und 
DJ ihre ultimative Fusion aus Jungle, 90er-Britpop-Einflüssen und souligen Popsongs wagt. Hätte was für mich ja echt was sein können, so richtig abgeholt hat's mich bei aller Liebe zu rasanten Breakbeats in britischer Bearbeitung dann aber irgendwie doch nicht.
Ich hab's auch mit dem aktuellen Album von Anne Erin Clark alias St. Vincent versucht, deren Indie-Pop/ Art-Rock oder wie auch immer man "All Born Screamingeintüten möchte, nachdem es da eh schon mal eine direkte Coversong-Huldigung gab, ziemliche NIN-Vibes mitbringt, die oft ja eh nur verlängerte Bowie-Vibes sind (und von beiden bin ich Fan). Mit dem Ergebnis, dass ich auch das zwar echt nicht so schlecht fand, aber auch der Feststellung, dass derartiges dann irgendwie doch nicht sooo wirklich viel „mit mir macht“ und ich das nicht als Tonträger brauche.
Ich hab's versucht, ich hab's gewollt, aber manches kann man eben doch auch nicht erzwingen.
Als autistischer Nerd bin ich wohl halt einfach zu einem Leben im Undergroundkrach-Limbus und Spezialinteressen-Mikrokosmos verdammt.

Einige Alben von Noiserock bis Experimental-Electronica, auf die ich im Vorfeld die größeren Stücke halten wollte, waren dann irgendwie auch doch nicht so wirklich die Bands oder KünstlerInnen, die sich in der begeisterten Ganzjahresrotation der Saison etablieren wollten.
Dann gab es außerdem Alben, in die ich nicht mal mehr online reingehört 
habe, weil ich den aufgerufenen LP-Preis einfach viel zu drüber fand, allerdings gab es wiederum halt dennoch Platten, für die ich das dann trotzdem hingelegt habe. 
Man wird halt selektiver und wir leben in völlig vollbekloppten, komplizierten Zeiten, die einen zusätzlich durcheinandermachen. 

Zu Spätankömmligen würden dann auch noch gehören, dass ich jetzt gerade dabei bin, die fünf Shit & Shine Alben zu checken, die im gerade vergangenen Jahr mal wieder mit Musik von Dark-Ambient über Disco-Funk bis zu LoFi-Sludge-Doom-Noiserock rauskamen (witziges Cover übrigens), und außerdem auch, dass kein Geringerer als Killing Joke's Youth noch mal eben ein Album mit dem '21 verstorbenen Lee "Scratch" Perry raustat.

Langspieltonkonserven '24?!

Wisst Ihr was? Ich habe dieses Jahr mal wieder keinen Bock, mir eine Rangliste von 10 Platzierungen oder so zu überlegen, denn Musik ist kein sportlicher Wettbewerb und sollte auch nicht im Schulnotensystem gewertet werden oder sowas.
Deswegen machen w
ir das an dieser Stelle jetzt mal wieder so, die am meisten goutierten Langspielalben-Tonträger des Jahrgangs nach Künstler-/ Bandnamen alphabetisch zu sortierten.

4am Kru -  Incognito Rhythm 
(Embrace The Real Records
)
Als jemand, der eigentlich immer so ein bisschen sowas wie ein „Retro-Verächter“ war, hätte ich es ja bis vor 'n paar Wochen selbst nicht gedacht, dass ich das Album mit in die Liste der Jahreslieblige tackern würde, welches sich anhört als wär' auf einmal wieder 1993, aber es ist wie es ist:
"Incognito Rhythm" macht tatsächlich sehr, sehr viel Spaß. Und das Rotieren haben der drei, sehr gut klingenden Plattern im Wohnzimmer dann auch tatsächlich sogar noch mal sehr viel mehr als das Reinhören übers Internet.
Rougher gehaltene "Jungle/ Jungle-Techno/ UK Hardcore Rave" Musik, wie sie Anfang der Neunziger auch
The Prodigy hervorbachte, den Grundstein für Drum'n'Bass und folgendes legte usw., mit positiven Vibes und der klangqualitativen Klarheit einer neuzeitlichen Produktion ist wohl ganz offensichtlich auch so ganz ohne Nostalgie oder auch Ironie etwas, das mich dieser Tage mehr abolen kann als vieles an Rockmusik. Denn was ja viele Angehörige dieser Spezies von Verfechtern des handgemachten Rocks als einzig wahre Kunstform oft nicht so ganz raffen, das ist die Tatsache, wie eben auch solche Musik wie diese so ganz ehrlich aus dem Underground und „von der Straße kommt, eigentlich sogar noch mehr als es Punk je wirklich tat. 
Und die Energie, die in "Incognito Rhythm" steckt, die steckt wirklich an. Selbst bei den Tunes, die ein bisschen zu cheesy den Nostalgie-Flash überdrehen. Es ist halt allerdings völlig okay, wenn als Tanzmusik gedachte Musik dann eben auch einfach nur genau das sein will: Kopf aus, Spaß haben.
Die beiligende Download-Karte holt einem übrigens
neben den 12 Vinyl-Nummern dann direkt auch noch mal eben 8 weitere Tracks in ihren DJ-freundlichsten "Extended Mixes" im .wav-Format mit auf die Festplatte, womit hier wirklich sehr viel richtig gemacht wurde.


Beak> - >>>>
(Invada)
In einem Review, das ich mal zu einem älteren Beak> Album las, bemängelte der Prog-orientierte Profi-Schreiber den „ohne Klimax intentionslos dahinfließenden
 Charakter der Musik. Doch genau darin, dass sowas wie spontane Jam-Skizzen eben auch nicht immer zu sehr ausgemalt und eingerahmt werden müssen, sondern manchmal auch 
als etwas schief durchlaufende Statements für sich stehen können, liegt mitunter auch der Charme des Ganzen! Von ihrem eigenen, vermeintlichen Expertenselbstverständnis aufgeladene Musikrezensenten bringen nämlich gerne solche Moves wie die natürlich voll durchblickten Krautrock-Referenzen zwar einerseits zu Protokoll zu geben, dann andererseits aber dennoch alles, was nicht in ihre Copy-&-Paste-Komfortzonenvorstellung von Musikstrukturen passt gleich abstrafen zu müssen wie der Tüv-Prüfer ein korrodierendes Fahrwerk...  
Und wie schon bei ihrem Debütalbum stehen Beak> auch auf ihrem vierten Regulär-Longplayer (wieder mehr) für genau sowas: Songs bestehen nicht unbedingt aus klar abgesteckten Strophe-/ Refrain-Motiven, sondern fließen durch. Scheinen mitunter auch schon mal etwas neben der Spur zu leiern.
Die Nummer mit der ganz geilen Nummer, die nicht auf der Platte, sondern nur bei der Digital-/ CD-Version dabei ist, die ist zwar irgendwie auch etwas ärgerlich, aber mit sowas muss man leben können.
Eine bittersüße Note bekam dieses Album dann allerdings noch dadurch, dass mit Barrow das prominenteste und charismatischte Mitglied die Band nach einer letzten Tour aus gesundheitlichen und „in diesem Leben auch noch ein paar weitere Sachen machen“-Gründen verlassen wird. Natürlich war ich versucht, es zu einem der Tourdates zu schaffen, aber auch das war mal wieder eines dieser Dinge, die wohl einfach nicht sein sollten...
Ach ja: Wenn Ihr mich jetzt noch fragen müsst, warum das aktuelle Solo-Album von Barrow's Portishead-Kollegin Beth Gibbons nicht in dieser Liste mit auftaucht: Nichts, aber auch wirklich gar nichts gegen die gute Frau Gibbons, aber wir kommen an dieser Stelle halt mal wieder an so einen „man kann halt auch nicht wirklich auf j-e-d-e-r Hochzeit tanzen“- bzw. „so viel Musik, so wenig Zeit“-Punkt. Und wenn die Frage dann ist, ob man mich bei der Trauerfeier mit zwei Floors eher an der Bar im abgedunkelten Psych-Postpunk-Keller zappelnd oder im Chamber-Pop-Festsaal sitzend findet, dann ist sie halt auch eher rhetorisch. 
PS: Albumcover des Jahres, natürlich.


Big|Brave - A Chaos Of Flowers
(Thrill Jockey)
Eigentlich habe ich schon bei den letzten beiden regulären Alben jeweils gesagt, dass Big|Brave ja echt mit jedem Album besser, spannender, erstaunlicher werden, und "A Chaos Of Flowers" ist da wirklich keine Ausnahme. 
"A Chaos Of Flowers" kam in LP-Form im Übrigen so unverschämt teuer, dass es schon wehtat, aber ich musste es dann dennoch dafür raustun. Und irgendwie höre ich das Album zwar nicht hochfrequent oft, aber doch immer wieder mal, und bin dann auch immer wieder völlig hin und weg.
Die elegante 
Balance, mit der Big|Brave hier ihre Folk-Einflüsse in einem Flow von Drone-Noise-Doom-Gedröhn gießen und fließen lassen, ist wie nicht von dieser Welt. 
Ich habe "A Chaos Of Flowers" im Laufe des Jahres, wie schon gesagt, zwar irgendwie nicht so wirklich oft aufgelegt, aber wenn ich es dann mal wieder getan habe, dann habe ich den Tönen und Worten doch immer noch jedes mal sehr andächtig und aufmerksam gelauscht und war jedes mal wieder der Meinung, es hier mit einem ganz besonderen Album zu tun zu haben. 
Außerdem auch eines der besten Konzerte des Jahres in einem Jahr, in dem ich es zugegeben irgendwie auf nicht so wirklich viele Konzerte geschafft habe. 
Eine interessante Randnotiz ist dann auch noch diese neuzeitliche Verquickung zwischen Big|Brave und The Bug. Denn dass eine der einen wenigen Gitarrenbands, die ich derzeit so abfeier', sich nun gelegentlich mit Musik in der Richtung zusammentut, die mir zuletzt wesentlich mehr lag, das bestätigt mir dann wohl zufällig obendrauf 
noch irgendwas, was genau das auch immer sein mag...


Bongripper - Emtpy
(Eigenvertrieb)
Egal, ob man ihnen eher zu- oder abgeneigt gegenübersteht, muss man zumindest eingestehen, dass Bongripper anscheinend irgendwas richtig machen. Schon vor zwölf Jahren ging es erstmals auf die Roadburn-Hauptbühne und seitdem hat sich die Band aus Chicago, trotz auch mal 1-2 etwas langweiligeren Alben zwischendurch (ich sach's halt so wie's is') als Marke etablieren können, der die entsprechende Dicksound-Hipstermetal-Crowd aus der Hand zu fressen scheint.
"Empty" besinnt sich auf ihre Paradedisziplin, mit fast schon KLF-artigem High-Concept-Augenzwinkern: Vier Tracks zwischen zwölf und zweiundzwanzig Minuten, also jeweils einer pro 2LP-Seite, deren Einwort-Titel zusammen eine Aussage bilden, mit instrumentaler Sludge-Doom-Metal-Musik, die sich durchaus griffig durchkomponiert durch verschiedene Gangarten lärmt. 
Und das wichtigste: Ich find's ja eigentlich echt ganz geil.
Man könnte hier natürlich auch mit verschränkten Armen den Trveness-Elitisten mimen, dem das irgendwie nicht real genug ist oder so, aber ich habe heutzutage lieber einfach mal ungeniert Spaß, als nur durchzuwinken, die Katharsis in miefigen Düsterklischees finden zu wollen oder sowas. Und "Emtpy" macht definitiv Spaß!
Nachdem die Band auf "Miserable" und "Terminal" in immer doooomigere Untiefen abdröhnte, zieht sie dieses mal halt wieder ein bisschen mehr an, erlaubt sich mehr Motive, mehr Facetten - und joah - „rockt“ halt auch schon mal energischer vorwärts. 
Es gibt auf "Empty" den Ambient-Intro-Moment und den Blastbeat-Moment, es gibt vage Postpunk-Elemente und es gibt jede Menge Bock machendes Brachialgestampfe. Und sich auch mal nur in Feedback-Gelärme und stehenden Powerchord-Wänden zu ergehen gehört natürlich ebenfalls dazu.
"Empty" ist tatsächlich endlich mal wieder ein Release der Band, der mich so abholt wie einst "Satan Worshipping Doom" und die "Sex Tape / Snuff Film" 7".
Wenn ich dieser Tage Bock auf Metal habe, dann tatsächlich genau so. Ich brauche halt echt keine von Krümelmonster-Gegurgel widergegeben, uninspiriertem Klischeetexte auf standardisiertem Geboller, will kein Pseudomisanthropen-Gekrächze hören und ertrage auch keine von generischsten Songstruktur-Schablonen abgepausten 5-Minuten-Nummern, die jeder um's Sologegniedel rum mit dem Poser-Frontmann mitjohlen kann mehr.
Das, was ich von solcher Musik möchte, das finde ich tatsächlich doch am ehesten hier, beim primären Herausstellen des fetten Riffs!
Musik gewordene Zerstörungslust zwischen „grober Kelle
und „eigentlich auich doch garnicht mal so doof“.
Und dass ausgerechnet dieses Teil dann einer der Dauerrotatoren wurde, an dem ich 2024 mit am meisten Freude hatte, das beweist dann wohl auch mal wieder, dass es manchmal eben auch doch die etwas einfacheren und weniger ernsthaften Dinge sind, die es lediglich braucht...

Einstürzende Neubauten - Rampen (apm: alien pop music)
(Protomark)
Ganz ohne Scheiß: Über die aktuelle Neubauten zu schreiben empfinde ich wirklich so ein bisschen wie den Versuch, zu (längst eingestürzter) Architektur zu tanzen. Keine Ahnung, was ich da groß zu sagen bzw. wie ich die gehörte Musik nach außen beschreiben sollte. Ich weiß nur, dass "Rampen (apm: alien pop music)" ein Doppelalbum ist, das ich 2024 nicht selten und nicht ungerne gehört habe.
Allein das ab der Hälfte mit verzerrtem Bass kräftig pulsierende Song-Highlight "Besser isses" reißt mich mehr mit als irgendwas auf dem Vorgänger "Alles in allem".
Und dass sich das aus Live-Improvisationen entstandene Rampen-Material nicht nur wie eine lose Songsammlung anfühlt, sondern als zusammenhängendes Gesamtwerk stimmig durch Wiederholungen und Variationen fließt, das ist ebenfalls etwas, mit dem man bei mir landen kann. 
So ein bisschen wohlige Komfortzone sind die Neubauten anno 2024 dabei ja trotzdem irgendwie längst geworden, aber das ist völlig okay, denn wenn man als alter Typ die Musik noch älterer Typen hört, dann ist auch das halt einfach so wie es ist. 
Dass eine Publikation wie The Quietus - auch wenn ich diese durchaus schätze - dem Ganzen was von "kosmische Musik" andichten möchte, das ist dann aber wohl doch ein bisschen weit  aus einer nah geglaubten Klischee-Schublade hergeholt. Es zeigt allerdings einfach auch, dass die Neubauten als internationale Marke aus deutschen Landen auch dieser Tage immer noch ein Unikat in ihrer ganz eigenen Kategorie sind.
Und wenn das nichts ist, was dann? 
"Rampen (apm: alien pop music)" ist jedenfalls tatsächlich ein Album, das 2024 ohne Ermüdungserscheinungen immer wieder mal lief.

Gewalt - Doppeldenk
(Clouds Hill)
„Ich sammle Punkte, das hat man mir an der Kasse so gesagt.“
Auf der neuen Gewalt-Platte ist irgendwie nicht jeder Song ein Treffer, aber die, die es sind, sind es dafür dann halt auch so richtig.
Die Verschiebung ihres Disco-Noiserock zu etwas mehr Disco-Rock als Noise-Rock macht nix, im Gegenteil finde ich verdrehte Synth-Arpeggios und Hip-Hop-Anwandlungen im Moment ja
auch irgendwie ein bisschen spannender, und ihren Post-Punk, der trotz Theatralik auf Stampfrhythmus kein Goth-Karneval ist, sondern schon regelrecht hyperreal wehtut, somit sogar nochmal umso mitreißender. Kante hat das Ganze außerdem immer noch ziemlich viel.
Bands wie Gewalt sind die Bands, die wir brauchen. Neurodivergente Vollblutkünstler, die roh und ungefiltert gegen den Strom generischer Szenen-Langeweile schwimmen. Ich versteh' das alles voll und fühl mich davon verstanden, ganz ohne Scheiß.
Das war mit solcher Musik wie dieser und mir vielleicht nicht immer so deutlich wie hier und heute, aber in dieser sich einfach nur noch falsch anfühlenden,
dystopischen Zeitlinie, in der wir leben, gehört sowas wie das hier inzwischen zu den wenigen Dingen, die dann doch noch irgendwie Sinn machen.

Gremlinz & Jesta - The Lee Garden Historical Preservation Society
(Metalheadz)
Drum’n’Bass ist ja vor allem Club-/ DJ-Mix-Musik und daher ein sehr Singles-/ EPs-lastiges, weiterhin zunehmend auch rein digital veröffentlichtes Genre, aber das abendfüllende Langspielformat in Tonrägerform, das etwas mehr als nur Track-Collection sein will, das kommt halt offensichtlich durchaus vor.
Im Fall von "The Lee Garden Historical Preservation Society" muss ich allerdings zugegeben, dass man schon eine generelle Liebe zum Stil in seiner, mitunter auch eher auf Mixbarkeit ausgerichteten Form mitbringen muss. Soll heißen: Dem/r eher "unbeleckten" würde ich diese 3LP über die traditionsreiche Genre-Marke Metalheadz jetzt nicht unbedingt als Albumklassiker mit Laufkundschaftspotenzial aufs Auge drücken wollen.
Das kanadische Duo Gremlinz & Jesta hat sich über die letzten Jahre allerdings mit diversen Singles/ EPs ziemlich in meine Gunst spielen können.
"The Lee Garden Historical Preservation Society" demonstriert allerdings auch durchaus einiges an verschiedenen Gangarten und Richtungen, die man in diesem Genre-Kontext so einschlagen kann.
Das Albummaterial zieht zunächst erstmal nicht sooo spektakulär an, geht nie einen gefälligen oder allzu offensichtlichen Weg, kommt dann aber auch immer wieder mal an Stellen mit dunkler Grundstimmung und kräftig tackernden Breakbeats an, die einem als Genre-Freund gleichermaßen gut reingehen wie durchaus auch denken lassen, dass das hier ja schon auch etwas weiter draußen ist und nicht immer wirklich mit in jeden Clubmix passt.
Irgendwie auch typisch
Metalheadz, dann wiederum aber auch nicht so ganz.
Ein seltsames Album, aber das sind ja dann manchmal im Langzeittest eben doch die besten.
Als Randnotiz sei dann auch noch erzählt, dass ich an diese, aus unerklärlichen Gründen von Anfang an irgendwie nicht so supereinfach aufzutreibende Platte dann über den Umweg Dänemark doch für min. 11,50 € günstiger rankam, als hätte ich sie auf direktestem Wege vom Label aus England oder bei einem der wenigen hiesigen Anbieter bestellt, die dann irgendwie doch zwischendurch mal 1-2 Exemplare davon anboten, während diverse fernere Mailorder, die ansonsten durchaus 
Metalheadz-Kram anbieten, das Teil erst gar nicht führten. Das wird echt alles immer undurchschaubarer...

Harvestman - Triptych: Part One
Harvestman - Triptych: Part Two
Harvestman - Triptych: Part Three
(Neurot Recordings)
Instrumentales Synth-Gewaber mit bewussten Tangerine-Dream-Schulterblicken, Dub-Exkursionen mit dem dafür genau richtigen Gast-Bassisten und obendrauf auch noch dem Dubwise-Entsprechen von Remix-Traditionen, spontane Momentaufnahmen von Gitarren-Noise-Improvisationen vor Field-Recording-Kulissen, Dudelsack-Drone und Freiformmusik als Ausdrucksform abseits plattgetretener Songwriter-Fade... Auf der Gästeliste dann auch Einträge wie der hochgeschätzte Sleep-/ OM- / Solokünstler-Basser Al Cisneros, der aktuelle Drummer der Doom-Unikate Yob und Industrial-Dub-Marke The Bug.
Steve Von Till traf mit der esoterischen Alben-Trilogie seines Harvestman-Projektes, die wir der Einfachheit halber natürlich mal als zusammenhängendes Werk abhandeln, wie mit einem Rundumschlag einen Nerv dessen, was ich dieser Tage noch so nicht nur gerne höre, sondern sozusagen auch kreativ interessant und inspirierend finde, wie kaum jemand anders.
Ja, ganz ohne Scheiß: Müsste ich eine Jahres-Top-03 skizzieren, dann würde ich diesen Dreier auf die #01 platzieren.
Ich finde wirklich und tatsächlich alles hieran einfach nur toll.
Dazu gehört dann sogar auch das etwas esoterisch-versponnene Drumrum, mit dem man mir technokratischem Autisten früher hätte nicht kommen dürfen, bei dem es heutzutage dann aber auch so ist, dass es jetzt, wo wir im reelllen Cyberpunk-Zeitalter angekommen sind, für mich 
auf einmal irgendwie Sinn macht sich derartigem zuzuwenden.

The Jesus Lizard - Rack
(Ipecac)
Irgendwie wurde ich dieses Jahr komisch-picky, wenn's um's gröber umfasste Stichwort Noiserock ging, eigentlich eines meiner Lieblings-Musikgenres. Die aktuelle Pissed Jeans ist mit ihrer sehr Uffta-Uffta-Punkrock-mäßigen Gangart trotz vereinzelter Knallersongs nicht so richtig was, worauf ich bei Erscheinen und direktem Erwerb übermäßigen Dauerrotations-Bock hatte, die neue Whores wollte ich mir dann irgendwie auch nicht so unbedingt von Übersee bestellen, Melt-Banana fielen bei ihren überteuerten Platten-Importpreis ebenfalls direkt durch's Raster, beim God Bullies Comeback kann ich nicht so ganz verstehen, warum nicht eigentlich doch eher Thrall draufsteht, und mit Human Impact's Zweitwerk ist's auch so, dass mich das nach dieser etwas fragwürdigen Umbesetzung der halben Band irgendwie nicht mehr so wirklich abholen kann.
Natürlich: Es musste echt erst die lange inaktive Neunziger-Größe The Jesus Lizard aus der Versenkung auftauchen, um die Ehre dieser losen Stilschublade zu retten. D
er eigenen Staubschicht zum Trotz.
Und seien wir hier jetzt auch mal ganz ehrlich: "Rack" ist wohl kaum ein Album, das man in sieben Jahren von hier noch mal irgendwie als nennenswerte Sache hochhalten wird. Aber im Musikjahrgang '24 ist's halt das eine „alte Männer können eben doch noch bissig-wahnsinnigen Schräg-Rock fabrizieren“-Album, das (noch nicht ganz so) alte Männer wie ich dann auch noch mal allzu gerne mit abfeiern.
Auf diesem Teil überrascht nix, haut nix beim ersten Hören um, es soll verständlicherweise auch Fans geben, die „ein bisschen underwhelmed“ zu sein protokollierten usw., aber als das in diesem Leben dann nicht mehr so ganz erwartet aus der Hüfte geschossene Album von Typen, die 2-3 Jahre vorm offiziellen Rentenalter nochmal die wilden Weirdos geben, ist's dann halt irgendwie doch die eine Veranstaltung, auf die ich im Gegensatz zu so einigen anderen (
weil „been there, done that“) doch nochmal gerne gehe.
Und so hat mir "Rack" im Spätsommer/ Herbst '24 ja doch so manchen Feierabend damit verbittersüßt, sich adäquat-bekloppt gegen diese wahnsinnige Welt aufzubäumen, die seit dem 1999 erschienen Vorgängeralbum ja leider nicht wirklich besser geworden ist.
Damit wäre dann eigentlich auch schon alles gesagt, bis auf die Tatsache, dass ich diese neue Unsitte schnell hinterhergeschobener Non-Album-Singles (siehe dazu auch einen drunter Kim Gordon) echt nicht so richtig verstehe.

Kim Gordon - The Collective
(Matador)
Es wäre ein bisschen müßig, das zweite Soloalbum von Kim Gordon aus der Perspektive zu betrachten, die musikstilistischen Einzelbausteine detailliert in meine persönliche musikgeschmackschliche Autobiografie einzuordnen oder sowas, weswegen wir ich mir eine derart diffuse Nerderei jetzt mal erspare. Aber so viel sei gesagt: Ein Album, das ich 2024 total feier', und das dabei so ein bisschen wie etwas klingt, als hätte ich sowas ähnliches auch in vergangenen Dekaden nicht nur total abgefeiert, sondern während einiger Des-/ Um-/ Neuorientierungen musikalischer Vorlieben im Laufe so manch seltsamerer und/ oder öderer Lebensphase (die Mittnulller waren besonders tragikomisch) geradezu bitter nötig gehabt, das meine ich dann durchaus ganz bewusst und ungeniert als besonders hochtrabendes Werturteil.
Und ich fand' schon das 2019er Vorgängerwerk "No Home Record" ziemlich gut, aber "The Collective" ist an einigen Ecken die berühmt-berüchtigte Schüppe drauf“.
War
 "No Home Record" noch eine Brücke zwischen dem Sonic Youth'schen Indierock, den man von ihr vielleicht erwartet hatte und einigen gelungenen elektronischeren Gangarten, so wandte sich die sieben Dekaden alte Grande Dame der Nischenmusik mit "The Collective" nun in Gänze einer primär elektronischen Kako-Euphonie zwischen Hip-Hop-Bollerbeats, Industrial-Krach und häufig im Sprechgesang gehaltenen Beobachtungen über die verwirrende Welt von heute zu.
An dieser Stelle muss ich dann jetzt aber noch mal über Profimusikjournalistinnen aus der gleichen Gegend lästern: In der geteilten Plus-/Minus-Kritik beim ja eigentlich mehr oder weniger superpolitkorrekt verortetem Visions Magazin kam die Verfasserin der kritischen Hälfte, die laut ihrer Autorinnen-Beschreibung auf Reibeisenstimmen-Rapper Casper, Metal-/ Posthardcore und Taylor Swift steht, allen Ernstes mit einen Anflug von Ageism („Kurzatmigkeit soll im Alter schonmal vorkommen“) um die Ecke? Wow, das ist ja echt das merkbefreiteste, was ich seit langem in dieser inzwischen ziemlich profillosen Publikation 
gelesen habe, von der man ja durchaus Kummer gewohnt ist...
Zum Schluss aber noch ganz ehrlich: Die dann noch recht früh nachgereichten Non-Album-Videosingles "ECRP" und "razzamatazz" haben dem irgendwie nicht so wirklich auf gleichem Niveau einen draufgesetzt, und zusammen mit einer dritten, tatsächlich etwas kurzatmig klingenden Ausschuss-Videosingle obendrauf gab's dann ein halbes Jahr später auf ein mal noch eine "Deluxe Edition" des Albums mit Bonus-7".
Das 
tut zwar der Sache keinen Abbruch, dass ich "The Collective" vom ersten Moment an total geil fand und dazu auch immer noch mit anerkennend verzogenem Bassface jeden Track abnicke, wenn ich es mal wieder auflege, das Ganze brachte dann aber doch so einen etwas unnötigen Abzug in der B-Note mit sich, weil es schon etwas "Geschmäckle" hat, wie die Schwaben sagen. 


Oranssi Pazuzu - Muuntautuja
(Nuclear Blast)
Es gibt ja zwei aus dem „extremen Metal“ kommende Bands, die dieser Tage auch von Musik-Plattformen über besagte Szene hinaus besonders gefeiert werden: Die einen sind die sich immer mehr in Richtung von Prog- und Krautrock-Einflüssen weiterentwickelnden US-Death-Metaller Blood Incantation, die mir in diesem Unterfangen durchaus sympathisch sind, aber trotzdem nicht sooo dem entsprechen, was ich aktuell hören möchte, die anderen sind halt die finnischen Oranssi Pazuzu, die wohl schlicht und ergreifend irgendwas vageres an sich haben, dem ich mich einfach nicht entziehen kann. Was insofern ins Bild passt, als dass ich schon immer große Sympathien für finnische Weirdness übrighatte. Vielleicht ist ja „Kalsarikännit“ auch einfach ein Vibe, dem ich mich näher fühle, als mal eben im superteuren Hansa Tonstudio Songtexte über Ufos aufs Morbid-Angel-Riff einzugrowlen, während Thorsten Quaeschning daneben steht... Zwinkersmiley.
Und genauso wie Finnisch eine Sprache ist, die gleichermaßen rabiat und witzig klingen kann, sind auch Oranssi Pazuzu wie ein Widerspruch in sich: Black-Metal-Wurzeln sind die grundsätzliche Sprache ihres musikalischen Ausdrucks, das bevorzugt verwendete Vokabular geht allerdings mittlerweile weit darüber hinaus.
So fand ein Bekannter zum Beispiel in den groovenden Passagen mit tief wabernden Synthies einiger Songs etwas, das ihn als stilistische Vergleichreferenzen bis zu den Stichworten Trip-Hop und Dub verleitete. Und eigentlich steckte sowas auch schon im 2009er Debütalbum der Band, wurde aber über die Jahre immer mehr nach vorne geholt.
Womit Oranssi Pazuzu die eine Düster-/ Knüppel-Metal-Band sind, die interssanterweise irgendwie konstant sowas wie das Parallelwelt-Pendant zu den Sachen ist, die sonst noch so vordergründiger bei mir abgehen. Denn in den Zeiten, in denen ich selbst sowas wie eine, kurz danach leider ausgebrannte Psychedelic-Noiserock-Band am Start hatte, da passte ihr "Värähtelijä" auch schon perfekt als die inspirativste Band aus der Düstermeddl-Eckle trotzdem mit in meine von Metal-Klischees mal wieder wegmutierende Musikrotation. Und heutzutage, wo bei mir zuletzt tatsächlich mehr Dub- als Rockmusik lief, passen sie irgendwie immer noch als eine der wenigen Schraddelkrächz-Sachen, die bei mir laufen.
Muss man dann auch erstmal schaffen.

Outrage - Behind The Eyes
(Function)
Hier hole ich dann jetzt doch noch mal etwas aus: Es ist schon manchmal wirklich so ein bisschen schräg, wenn man wie ich so 'ne Spur autistisch ist und wohl deswegen zu hyperfokussierten Spezialinteressen neigt. Vor noch so zwölf Jahren war's vor allem irgendwelcher "Roadburn Metal", sprich Sludge-Doom-, Post-Black- und ähnlicher Kram gewesen, der am meisten Einzug in meine Musikrotation und somit auch in Jahrgangslisten hielt. Ich spielte zum Zenit genau dieser Zeit sogar mit einer eigenen Rumpeldröhngröl-/ Stoner-Meddl-Band auf einem Event mit Kapellen wie u.a. Celeste zusammen, bevor auch dieser Bandgehversuch dann mal wieder implodierte (was nicht  unbedingt am Engagement auf meiner Seite gescheitert wäre...). 
Die letzten Jahre dann jetzt so? Geht mir einfach nur noch weg mit diesem karikaturenhaften wilden Mann markieren, spart Euch bitte den peinlichen Pseudonihilismus und wenn ich noch eine 08/15-Rumpelmeddl-Klischeereiter-Brigade, typisch deutsch durchgenormte Standard-Rock-Langeweile mit 'nem Hauch von Stoner-Sound, 
uninspirierten "Blackgaze"-Hipstercore, dumpfe Bollonesen im Sludge-Modus oder was auch immer an mediokerer Ressourcenverschwendung mit nicht mehr nachvollziehbarem Szene-Approval hören/ sehen muss, dann werde ich echt zum Hulk... 
Celeste sind
übrigens inzwischen auf 'nem eher unsypathischen Label und spielen "Wacken Warm-Up" Shows in 'nem Laden, der so grandiose Ideen wie "Metal meets Schlager"-Partys hat. So kann man sich auseinanderleben...
Was getz, stattdessen? So halt:
Die schon lange vorhandene Faszination für Jungle-/ Drum'n'Bass blühte nochmal so richtig auf 
und ich schraube für die aktuelle eigene Band freudig dilettantische Dub-, Breakcore- und Techno-Remixe zusammen, während mein Jahreshighlight ist, wenn meine junglistische Song-Reinterpretation für eine befreundete Künstlergruppe vom Clubmusik-Experten-DJ der Stadt bei der lokalen Daytime-Hofparty oder 'nem Internetradio-Broadcast gespielt wird.
Wie gesagt, es ist schon echt ein bisschen schräg. Aber so viel locker-lebensfreudige Begeisterungsfähigkeit, wie ich dann aufeinmal im Drum'n'Bass-Kontext für mich wiedergefunden hatte, hatte ich in müde-gewohnheitsmäßigen Metal™-, Aggromusik- und Düsterklischee-Umfeldern schon seit einigen Jahren nicht mehr aufbringen können. 
In der Albenrotation '24 spiegelte sich diese Entwicklung am allerdeutlichsten in dieser Platzierung wider: Es muss einfach nur ein gut editierter Breakbeat vor sich hinklöppeln, der 'ne brummende Reese-Bassline trägt oder dubbig um sich schlagendes Subbass-Gedrücke stützt, und schon bin ich glücklich. So einfach kann es sein.
Von old-schooligsten Rave-Sounds, über Dark-Roller-Gangarten mit souligem Feel, über grobe Techstep-Anwandlungen bis zur derb-dubbigen Halftime-Schlagseite einer typischen Amit-Zusammenarbeit ist "Behind The Eyes" kein besonders modern oder originell klingendes Album, aber genau darin liegt dann auch dessen Charme. Die Produktion ist eher etwas grobkörniger statt zeitgemäß durchkomprimiert, dabei allerdings nicht Holzhammer-plump, und lässt dem Material mehr Luft zum atmen als es etwa bei vielem modernen Neuro-/ Jump-up-DnB-Kram der Fall wäre.
Durchaus gutgefunden habe ich sowas ja seit irgendwann in den 90ern schon immer mich dem nochmal so richtig hingegeben habe ich dann aber halt, wie schon ausgebreitet, doch erst in jüngerer Vergangenheit noch mal völlig ungeniert, und werde das kein bisschen bereuen.
Dass auch in diesem Fall die 2LP mit drei Tracks weniger kommt als die digitale Version, das ist zwar etwas schade, aber es ist halt so. 
Allein wegen der Amit-Kollaboration musste dieses Teil her, und der Vocalnummer-Rausschmeißer ist ebenfalls ganz besonders toll.


Shellac - To All Trains
(Touch and Go)
Ja, diesem Album, dann auch noch mit einer "I don't fear Hell" betitelten Schlussnummer, haftet nun für immer an, dass Steve Albini, der neben vielem Weiteren eben auch Gitarrist/ Sänger von 
Shellac war, so ca. eine Woche vor Veröffentlichung völlig unerwartet und plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. 
Man kann halt wirklich nicht ausblenden, dass "To All Trains" dadurch eine traurige Signifikanz erhielt.
"To All Trains" wird nun für immer das Schlusskapitel-Statement eines Gesamtwerks musikalischen und menschlichen Schaffens markieren, welches in weiten Teilen meines autistischen Musikfetisch-Mikrokosmos sehr große Spuren hinterlassen hat.

Versucht man die Musik möglichst nüchtern für sich zu betrachten, so bietet das finale Shellac-Album ungefähr das, was ich im Vorfeld erwartet hatte: Der auf "Dude Incredible" eingeschlagene Weg einer gewissen Lockerheit wird fortgesetzt, allerdings habe ich das Gefühl, dass hier einiges doch wieder einen Hauch bissiger und auch etwas düsterer als auf dem Vorgänger tönt. 
Was das alles noch mal umso heftiger macht. Texte wie die von "Wednesday" oder 
"I don't fear Hell" können einem dann im Kontext auch noch den einen oder anderen kalten Schauer über den Rücken fahren lassen.
Weswegen es mir im Laufe des Jahres eigentlich auch eher schwerfiel, das Album öfter zu hören.
Farewell, Captain!

Squarepusher - Dostrotime
(Warp)
Ich hab's im März '24 schon gesagt und ich sage es auch gerne noch mal: So ein bisschen ist Squarepusher ja sowas wie der Typ mit der Silbermedaille, weil alle Welt seinen Kumpel Richard alias Aphex Twin zur Gottfigur britischer IDM-Weirdness mystifiziert hat. Nun, ich habe von Aphex auch ein paar Neunzigerklassiker und Neuzeitkaliber im Plattenregal und finde die natürlich auch gut, aber das Squarepusher-Spätwerk reißt mich persönlich dann ja ehrlich gesagt doch ungleich mehr mit!
"Dostrotime" ist mehr oder weniger sowas wie eine willkommene Fortsetzung und Ausweitung von dem, was uns Tom Jenkinson vier Jahre zuvor auf dem Wahnsinnsalbum 
"Be up a Hello" und mit seinem Brexit-Klagelied im Rahmen der "Lamental" EP präsentierte, mit viel Hardware und Handarbeit. 
Um Nummern Squarepusher-typischen Acid-Drill'n'Bass' herum, die sich wie eine Reihe von Explosionen und Implosionen im Gehirn anfühlen, bringt dann etwa "Holorform"  sogar so 'ne Art von Rock-Pathos mit, das fast schon etwas Retrograme-Soundtrack-artige "Enbounce" kommt auch total geil, 
mein Favorit ist allerdings (natürlich) die düster-dubbige Downtempo-Nummer "Akkranen", die in ihrem Verlauf immer jazziger und immer mehr so ein bisschen verstörend wird. 
Das Vorgängeralbum "Be up a Hello" war zwar doch irgendwie das kompakter-homogenere Wahnsinnssteil, das als solches in sich noch besser für mich funktionierte, während ich für die etwas breiter aufgestellte 2LP "Dostrotime" irgendwie in der richtigen Stimmung sein musste, was ich im Laufe der allgemeinen Ganzjahresrotation etwas seltener war, aber das ist dann wohl auch sowas Meckern auf allerhöchstem Niveau, denn viele Nummern davon lassen mich, wenn sie einmal laufen, direkt unkontrolliert dazu rumwippen.
Was ja dann doch das größte aller Komplimente ist, das man einem solchen Musiker machen kann.
Feed me weird things!

Torn - Immortal
(Samurai Music)
Der allgemeine Vibe im 
Samurai Music Umfeld entwickelte sich über die Jahre ja vor allem dahin, dass einige Kern-Künstler/ -Produzenten des Label-Rosters eher zu so einem gewissen Minimalismus neigen. Vor allem bei KollegInnen wie etwa The Untouchables oder Last Life ist meistens skelettaler Halftime-Drum'n'Bass an der Tagesordnung und selbst Homemade Weapons präsentiert sein wilderes Düsterhart-Getacker mit Rauschgeräusch-Texturen meistens im Rahmen einer zum allerwesentlichsten durchgelüfteten Soundpalette. 
Das Schaffen des aus Russland stammenden und irgendwo in BaWü lebenden Ivan Karasev alias Torn, der grundsätzlich auch noch in einem Spannungsfeld von Dark-Ambient bis Techno experimentiert, ist in diesem Kontext dahingehend ganz interessant, als dass er immer wieder genau solche "Halfstep"-Grooves und -Bausteine aufgreift, um sie in einen eigenen, etwas dichteren Sound zu verpacken. Jener Torn-Sound hat eine synthetisch-futuristische Industrial-Schlagseite, die man sich auch super als Soundtrack für einen Cyberpunk-Anime vorstellen könnte. 
Und auf "
Immortal" verschwimmt das alles noch mal ein bisschen mehr ineinander. Einige Tracks können ihre Drum'n'Bass-Wurzeln nicht verneinen, wenn typische Amenbreak-Scheppereien mit in den Halftime-Groove eingearbeitet sind, andere Nummern sind maschinell rollend in düsteren Grenzgebieten zwischen Bass-Music und Industrial-Techno unterwegs.
Verglichen mit Torn's 2022er Album "Bordlerline" auf dem gleichen Label scheint
Karasev hier serinen ganz eigenen Sound und Stil tatsächlich noch mal einen Schritt weiter gefunden zu haben.
Auch so ein Album, das ich seit Erscheinen im Sommer im Verlauf der zweiten Jahreshälfte ganz ohne Ermüdungserscheinungen immer wieder gern gehört habe.



Club Rotation
(Jungle/ Drum'n'Bass, 
Dub, Electronica - Singles & EPs)

Diese Kategorie hätten wir dann aber natürlich auch noch:

Dom & Roland - The Stormfront EP
(Individual)
I can't help it, ich bin einfach Fan von Dom und seinem manchmal schon etwas unorthdox-eigensinnigen Drum'n'Bass Stil, der sowohl zu dunkelkühlen, hartkantigen Industrial-Schlagseiten neigt, als auch zu Sounds von gewichtiger Klangsubstanz, aus der dann doch auch etwas Wärme und Licht hindurchschimmert, und dabei auch schon mal Arrangements auffährt, die nicht immer die DJ-freundlichsten sind.
Gerade auch als Release in seiner Gänze war  die "The Stormfront EP" mal wieder besonders geil geraten:
Beide Plattenhälften grooven sich nach der Hälfte 
durch Halftime-Bollerbeats und die Schlussnummer "Hallucination" entpuppt sich mit ihrem sonoren E-Piano-Part dann sogar irgendwie als etwas versöhnlicher Rausschmeißer. Der eröffnende Titeltrack hat sowohl Blade Runner-würdige Synths als auch etwas weirdere Buildup-Passagen, etwas weirder grioovet sich auch "Apparition" durch Halftime-Regionen und auch der Klopfer "Bounty Hunter" bietet sich als Verfolgungsjagdszenen-Soundtrack für's nächste Blade Runner Sequel an.
Der etwas klassischer klöppelnde Two-Tracker auf Samurai ein paar Monate zuvor und die überraschend 
ebenfalls noch in den Sommer geschobene Recycling-EP "The Darkmaster" waren im gleichen Jahrgang zwar auch ziemlich geil, diese Veröffentlichung demonstrierte Mitte Juli dann mit ihren gelegentlichen Song-Wendungen allerdings mal wieder recht anschaulich, warum ich halt eben, wie schon einleitend gesagt echt ein bisschen Fan vom (natürlich) auch irgendwie etwas seltsamen Dom bin.
 
 
Dub & Wheel + Tim Reaper - FR034
(Future Retro London)
Dub und Jungle/ Drum'n'Bass sind ja trotz markanter Unterschiede in der Tempo-Gangart
und Rhythmusästhetik auch so schon eher enger als entfernter miteinander verwandt, allerdings ist die noch plakativere Verquickung aus den typischen Sounds, Stilmitteln und ja, auch Old-School-Klischees beider Musikrichtungen dann wohl so ein vages und doch spezielleres Subgenre britischer Clubmusik und Soundsystemkultur mit Windrush-Wurzeln, dem ich mich irgendwie ganz besonders zugetan fühle (und das, obwohl ich ja eigentlich 'ne Westfalenkartoffel bin wie sie im Buche steht).
Dub & Wheel ist das sporadisch verwendete, Dub-lastige Pseudonym von Kenny Pitman, den man vor allem auch als Kid Lib kennt. Future Retro-Chef Tim Reaper wiederum nahm ein schon länger unvollendetes Stück von eben jenem, schraubte sich daraus zwei Remix-Versionen zusammen, von denen eine etwas näher am Original bliebt und die andere noch mal mehr in den wilderen Jungle abdriftetet, und packte diese dann stilecht auf eine 10".
Damit war's dann einer dieser Releases, der meinen persönlichen Vibe 2024 so auf dem Punkt traf, dass ich ihn mir 
unmöglich nicht zulegen konnte, also hab' ich's dafür sogar auf mich genommen, das Teil direkt aus England zu bestellen, weil man hierzulande zu dem Zeitpunkt noch gar nicht über andere Vertriebs(um)wege an Future Retro-Releases rankam. Inzwischen scheint sich das allerdings zu ändern.


Holsten - All Talk EP
(Rupture)
Zu Musikstilen, die bei mir ja wirklich immer gehen, zählt diese irgendwie namenlose* Art von Drum'n'Bass, die in einer aufs wesentliche resultieren Art und Weise ins düster-atmosphärische und etwas kräftiger kloppende neigt, ohne dabei irgendeine Schraube zu überdrehen. *Drum'n'Bass Musik in ihrer Reinform halt?
Man fragt sich zwar manchmal, wer denn wirklich und auch wie zu sowas auf einer Clubtanzfläche viben mag, falls es überhaupt (noch) Clubs geben sollte, in denen DJs genauso so etwas auflegen
aber dieser Drum'n'Bass wie von einigen der kühler-scharfkantigeren Photek-Frühwerke bis zum angekrümmten Stuff von Homemade Weapons ist der Drum'n'Bass, der bei mir dann eigentlich über die Jahre doch am häufigsten mal lief und immer wieder läuft. 
Holsten hat was auf der groben Mitte dazwischen ziemlich gut drauf. Es geht Breakbeat-mäßig ganz schön wild und derbe zur Sache, es ist insgesamt aber eben doch auch eher atmosphärisch anstatt so hartbratzig wie diverser Modern-DnB.
Und auch wenn diese Soundästhetik abseits der rasanten Breakbeat-Komplexität für das eine oder andere Ohr etwas simpel anmuten mag müsst Ihr es mir echt glauben, wenn ich Euch sage, das sowas wie das hier so gut zu machen eben doch gar nicht mal so einfach ist. 


Mani Festo - Bioscan / Instinct 
(WNCL Recordings)
Bei aller sehr, sehr großen Liebe zu Drum'n'Bass in verschiedenen Subspielarten waren's dann 2024 aber wohl ganz offensichtlich oft auch die angrenzend etwas anderen Stil- und BPM-Regionen gewesen, die mir die Hits abwarfen. 
"Bioscan" z.B. ist von seinen Bausteinen im Grunde genau das, sprich ein Club-Tune im Jungle/ Drum'n'Bass-Sound, allerdings halt in etwas ungewohnterer Tempo-Gangart: Unterhalb der 160er-BPM-Marke marschiert das Breakbeat-Inferno mit geilem Groove nach vorne, obendrauf steigert sich das dann auch noch zu einer irren Bonus.-Bassline, die nur als akzentuierter Klimax eingesetzt wird.
Ziemlich bockende Nummer, und auch garnicht mal so doof!
Die B-Seite "Instinct" neigt eher zu Bassmusic mit gewissem Electro-Vibe oder meinetwegen auch Dubstep, dreht im dafür typischen 140er-Bereich und bollert ebenfalls ziemlich geil.
Und das macht dann zusammen eine wirklich coole Zehnzoller dieses interessanten Labels in den noch etwas spezielleren "Bass and Bleeps"-Zwischennischen zwischen den speziellen UK-Sound-Nischen.
Außerdem habe ich gerade bei solcher Musik ja irgendwie einen völlig irrationalen Fetisch für 10" Platten...


Technical Itch – Plate 008
(Tech Itch Recordings)
Das offizielle (und digitale) Release-Datum war zwar Ende '23, aber die limitierte Platte kam dann ja erst zum späteren Frühjahr '24, also zählt das.
Mit "Set it" traf jedenfalls sogar Mark Caro alias Tech Itch ebenfalls zufällig den Vibe des Sommers für mich, denn das Tune fährt Ragga-Vocalsamples auf, die sich mit seinem typischen Amen-Techstep-Style zu 'ner hittigen Nummer vereinen. 
Die B-Seite ist dann typischer Tech Itch-Stuff zwischen dramatischer Atmosphäre und Ausbrüchen schepperiger Breakbeat-Härte und gehört nicht unbedingt zu seinen prägnanteren Tracks, aber das macht nichts.



Traces - No One (Can Tell I) / Listen
(
ZamZam Sounds)
Die Releases, die ZamZam dieses Jahr rausgetan haben, waren von der rootsigen Hausnummer (Alpha & Omega) über Dub-Techno auf der tiefenentspanntesten Seite (Hiss Is Bliss) bis zum industriell angehauchten Kaputt-Dub-Steppa (V.I.V.E.K, s.u.) sehr unterschiedlich, aber auch durchweg geil, und dazu gehörte dann eben auch diese 7" von den Londoner Dubstep-Hipstern Traces: 
Die verspielte, spiralförmig wobbelnde Bassline von "Listen" bockt ziemlich und der amtosphärische Deeper-Dub-Lurker "No One (Can Tell)" kommt mit seinem mächtigen Lowend-Druck auch ziemlich cool.
Generell scheint derartiger Wobblism derzeit ja wieder so ein bisschen „Underground-cool
" geworden zu sein und von Leuten wiederentdeckt zu werden, die an irgendeinem Punkt schon mal zu sowas gevibet haben, bevor Dubstep zwischenzeitlich zum Schimpfwort wurde, und nun beim sporadischen Wiederaufploppen von sowas, auch im Rahmen von semigeheimen Partys u.ä., dann doch noch mal wieder dabei sind. Und wisst Ihr was? Das ist mir symathisch!
 

V.I.V.E.K - Illusions Dub
(ZamZam Sounds)
Und wenn es eine Art von elektronischer Club- oder auch Freiluftfeiermusik gibt, der ich mich direkt nach einer gewissen Spanne von Drum'n'Bass Styles dann auch noch ganz besonders zugetan fühle, dann ist das so eine vage Art von irgendwie mit "Dub" etikettierer Musk, die zwischen dem Spirit traditioneller Soundsystemkultur-Roots und technoid-industriell ins außerirdische wegrauschenden und abscheppernden Gangarten am durchwachsenen Stichwort Dubstep zwar so ein bisschen vorbeischippert, aber dennoch keine Angst hat, vielleicht nicht doch auch so ein bisschen mit in diese Schublade zu passen. Eigentlich haben sogar ganz anders Krachmusik-querverweisende Kollegen wie Mick Harris (Scorn) oder Kevin Richard Martin (The Bug, Techno Animal etc.) schon seit vielen Jahren die Vorarbeit dafür geleistet, dass ich heutzutage eben auch vermehrt sowas wie V.I.V.E.K's "Illusions Dub" 7" abfeier':
Zwei Versionen eines elektronisch zugespitzten Dub-Steppaz - nicht wirklich Dubstepper, das ist tatsächlich ein Unterscheid, und trotz pumpender 4/4-Kick natürlich auch nicht wirklich Dub-Techno - der durchaus auf beiden Seiten der Single (aber am meisten der zweiten und dort auch dank der zerstörten Snare-Sounds auf dem Dreier-Groove) echt schon so ein bisschen kaputt klingt.
Meganummer, eines der absoluten Jahreshighlights für mich!


Das hätten wir.
Und jetzt?
 
Während das hier automatisiert online geht, bin ich mutmaßlich noch im „Weihnachtsurlaub“ irgendwo zwischen Winterschlaf, Internet-Detox und eigenen Kreativ-Baustellen unterwegs.
Ob ich davon dann irgendwann im "Daily Grind" zurück Zeit und Lust haben werde, hier irgendwas zu machen, oder mal wieder doch nicht mehr so wirklich, das wird sich dann zeigen, Zwinkersmiley.
 
Musik 2025?
Schwierig, 'ne Selbstdiagnose in die Zukunft zu machen, aber ich prognostiziere mal, dass in nächster Zeit eventuell noch etwas mehr Ambient-eskes Zeug Einzug halten könnte, sowie noch mal ein paar dubbige und wobbelbassige Platten in meinem Regal landen werden (ja, macht Euch dann gerne auch lustig über mich, wenn Ihr mich auf einmal dabei erwischt, wie ich in einer hiesigen Lokalität abendfüllend irgendwelchen Tectonic-/ Deep Medi-Kram auflege), ein paar der üblichen Drum'n'Bass-Fanatismen weitergepflegt werden (z.B. hat Dom & Roland jetzt im Januar direkt auch schon wieder was neues am Start und es sollen tatsächlich neue alte Sachen von Photek kommen) und sich aus den noch nischigeren Gitarrenkrach-Nebennischen halt durchaus auch noch weitere Verstopfungen des Plattenregals fortsetzen dürften.
Exile on Mianstream wuppen uns dieses Jahr z.B. 'ne neue Caspar Brötzmann Massaker, was von der sympathischen UK-Duoformation Noisepicker und mit Karla Kvlt eine neue Familienunternehmen-Band mit Eisenvater's Markus E. Lipka raus. Habe tatsächlich auf alle drei davon Bock.
Apropos: Wann kommt jetzt eigentlich endlich die neue Eisenvater? Können wir damit in diesem Leben nochmal rechnen?

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