Einleitend muss man ihn an dieser Stelle direkt schon wieder würdigen: In den John B. Halloween-Countdown an phasenweise gar täglichen Streams reinzuzappen war kürzlich ja abermals mal wieder was gewesen, das mir am Ende eines maueren Tages in einer etwas maueren Wochenhälfte eben jenen noch versöhnlich stimmte und die Hypetrain-Weichen der allgemeinen Laune wieder in eine verträglichere Richtung zu stellen wusste. Echt wahr, und das kann so halt eben auch doch nur Musik. Weil: Ein Drum'n'Bass-Mix-Marathon mit Popsong-Mashups und zwischendurch gibt's gar mal Joy Division oder Nine Inch Nails, "At Doom's Gate" und aus The Cure wurde in "Original Nuttah" gemixt?! Genau so macht's Spaß! Auch wenn die Frequenz irgendwelcher etwas alberner Zwischensequenz-Gimmicks dabei inzwischen doch so ein bisschen Überhand nimmt. Aber der darf das, denn der gute John Bryn Williams gehört für mich zu den Leuten, die mitunter auch sich selbst so ein bisschen zum Horst machend unentwegt daran arbeiten, diese verkackte Welt einen Hauch erträglicher zu machen. [Edit 31.10.: Pünktlich zu Halloween gab es doch noch einen Youtube-Upload von zwei Streams seines täglichen Twitch-Marathons im entsprechenden Visuals-Modus, siehe oben und unten, weswegen ich den Blogpost an dieser Stelle noch mal geändert habe.]
Was mir ebenfalls sehr viel Spaß gemacht hat war, als ich am vergangenen Samstagabend eher zufällig in die zwei Stunden Vinyl-Auflegerei unter dem Banner "Original Junglist Kid" von Lady Niki & Prospa beim Thames Delta Radio klickte. Plattenspieler in Splitscreen-Nahaufnahme, Rewinds und Patzer, 'ne Selection von der ich sogar selbst was im Plattenregal habe - ich schalte bei Euch jetzt öfter rein, Leute, denn zum bisschen Partystimmung ins eigene Wohnzimmer holen, in dem ich gerade etwas energiearm hockte, war das genau das richtige!
Und in dem Moment, als ich das hier finalisieren und veröffentlichen wollte, kam eine weitere Sendung der Station mit Vinyl-only-Selection im Plattendreher-Splitscreen obendrauf, dieses mal in Form der "Junglist Drive Time" mit DJ Magic Touch. Gerne noch mehr von sowas!
Apropos Vinyl: Aus dem Umfeld der Art Bei Ton-Crew, bei der man vor allem zu Ambient-/ Deep-Techno und sowas neigt, kennt man Aksamit aus Breslau. Beim HÖR-Takeover kürzlich tatsächlich mit Schallplatten im Gepäck:
Riesige Upload-Runde/n bei Planet Wax' Youtube-Kanalletztens und echt 'ne Menge sehr coole DJ-Sets dabei. Und wie immer begünstigen wir auch hier erstmal den Vinyl-Fetischismus mit stilistisch unterschiedlichen Sets von Obedeya,Pepsi Slammeroder Phorse...
...und zwischen sehr vielen weiteren guten DJs und Szene-Hausnummern, wie z.B. die hochgehandelte Ama, der allgegenwärtige Tausendsassa Tim Reaper, hier vor nicht allzu langer Zeit auch noch gefeaturte Talente und MacherInnen wie etwas Abby Daze, Sweetpea, Silva Snipa B2B SONARoder den Marken Decibella oder Need For Mirrors sei dann vor allem auch der Italiener Last Life aus dem Samurai Music-Stall mit seinem düsteren Halftime-Drum'n'Bass hervorgehoben, den jenen hört man in so einem Kontext eben auch nicht alle Tage:
Wenn ein DJ-Set von Jana Woodstock irgendwo auftaucht, dann checke ich das eigentlich immer, denn die Ukrainerin hat eine Neigung dazu, zeitgenössischen Düster- und auch Halfstep-Drum'n'Bass mit Industrial-Techno und anderem Lärm zu verquicken.
Zusätzlich zu 'nem Mix für's 20ftradio letztens war sie außerdem mal wieder beim belgischen Kiosk Radio zu hören und auch sehen:
Ich glaub' die Art und Weise, wie der Mel Mix für den Blackout Podcast mit einer Endlosschleife der immergleichen Bewegtbilder-Ausschnitte visualisiert wurde, die finde ich auf Dauer eher etwas albern, geteilt sei's aber trotzdem mal:
Eine Stunde Bass-Music Partyset-Mitschnitt unter dem Motto "Basement Breaks" hätten wir dann außerdem auch mal wieder von Wahlberlinerin FridaΨ:
Silva Snipa's generell gerne mal zu Jahrtausendwenden-Techstep/ -Drum'n'Bass neigenden Mixe höre ich eigentlich immer ganz gerne, also auch ihren letzten, genau so gearteten für den Everyday Junglist Podcast:
Zwei Stunden Jungle/ Drum'n'Bass und Breakbeat-Musik der nicht ganz so ausgetretenen Pfade gibt's bei Yorobi's monatlichen zwei Stunden der "The Polyclinique Redux" Show ja eh, in der letzten Ausgabe mit dem Gastmix von Brand New Trumpets dann aber noch mal besonders. So ein bisschen Fan bin ich wohl durchausvon beiden!
Und es gibt ja so eine Handvoll Spezialisten-Labels, die in jüngerer Vergangenheit zu so einer Art von geballter Obsession meinerseits wurden. Neben 45Seven aus Leipzig und dem US-Label ZamZam Sounds, die beide 7" Singles mit verhältnismäßig moderner Dub-Musik veröffentlichen (die einen mehr zum Jungle/ Drum'n'Bass lehnend, die anderen auf einer Bandbreite von fluffigem Dub-Techno bis zu kaputterem Deep-Dubstep), gehört auch ganz besonders die eigentlich auch schon länger aktive "West Norwood Cassette Library" aus London alias WNCL Recordings dazu. Hier wiederum wurden unter dem Motto "Bass and Bleeps" über die letzten zwei Jahre dann eigentlich nur noch Zehn-Zoll-Platten rausgetan, die zwischen funky Charme und auch schon mal ganz schön derbe, zwischen naiven Old-School-Gangarten und durchaus etwas noisigem Zeitlos-Sound Breakbeat-Musik von... bis... präsentieren: UK-Hardcore-Rave, Jungle/ Drum’n’Bass, Bassmusic/ Dubstep, Electro? Irgendwie all sowas - und ja, auch mal House/ Garage/ Techno - an den Playlists und BPM-Regionen prominenterer Clubmusik-Ecken auch gerne schon mal so ein bisschen vorbei.
Das finde ich nicht nur generell sympathisch, sondern die dabei nicht selten ziemlich rough-rummsige Musik der Veröffentlichungen halt in vielen Fällen auch ganz geil - diesen Sommer begeisterte z.B. Mani Festo noch ziemlich mit "Bioscan".
WNCL-Bibliothekar Bob Bhamra himself hat jedenfalls ganz frisch eine neue monatliche Sendung beim Aaja Radio, dessen Premiere wir mit feiern:
(Throwback Corner)
Anlässlich seines kommenden "Pressure"-Events in Berlin teilte The Bug kürzlich ein acht Jahre altes DJ Set von Gorgon Sound via Boiler Room, außerderm seinen ebenfalls schon einige Jahre auf dem Buckel habenden Mix für's Fact Mag, und das geben wir uns dann beides doch glatt auch tatsächlich mal:
Dazu passt dann jetzt irgendwie auch noch vage, dass ich neulich auf der Suche nach was ganz anderem über die Broadcasts aus demOhm Resistance -Wohnzimmer von 2018 stolperte. Der siebte und letzte damals hatte die geile 7"-Suscritption-Series des Labels zum Anlass und natürlich gab's dabei dann die erwartete Mischung aus Drum'n'Bass, Breakcore/ IDM, illbient/ Industrial-Hip-Hop/ Düster-Dub usw. Fand' ich jetzt zum schmunzelnden revisitten (sorry for the awful denglisch) auch mal irgendwie erwähnenswert:
(Edit: Ne, die Einbettung geht nicht. Je nach Browser gibt's immerhin 'nen Direktlink zum Facebook-Video oder auch nicht. Is' mir jetzt auch egal...)
Zum Schluss holen wir uns noch mal ein bisschen Sommer zurück: Warum mir das zweistündige Vinyl-Jungle-/ Drum'n'Bass-Set, das REO letztes Jahr tatsächlich zu meinem Geburtstag bei Kool FM debütierend in die Welt schoss dann damals irgendwie durchging, das ist ja kaum zu begreifen, aber an dieser Stelle noch mal Danke nachträglich für dieses zufällige Ständchen wie bestellt:
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