Montag, 6. Mai 2024

Alles neu macht der Mai?

Nicht ganz, denn Metal™- und Altherrenkrach-Marken gäbe es dann durchaus doch mal wieder auf den Neuerscheinungen-Radar potenzieller "Alben des Monats":
Beim Namen genannt etwa der
 grimmige Doom-Metal von Göden's Zweitwerk, die experimenteller-psychedelische Variante wuchtigen Stonersludge-Drone-Dooms in Form der neuen Ufomammut oder natürlich auch der minimalistische Indie-/ Math-/ Noiserock mit entspannter und dennoch bissiger Pragmatikermentalität des aktuellsten Werks von Shellac, die alle am 17.05. rauskommen.
Und sicher, das Solodebütalbum von Portishead's Beth Gibbons interessiert mich dann ja durchaus auch so ein bisschen (das von Kerry King wiederum ehrlich gesagt nicht so wirklich), ferner wäre da z.B. auch noch eine erweiterte Reissue der Dälek-Debüt-EP auf dem Zettel.
Alles Musik, auf die ich Bock habe, hier kommt dann allerdings das große Aber:

An keine der LPs ist im Vorfeld allerdings für unter 30 € ranzukommen.
Gut, die Göden kostet (in schwarzer Version) direkt beim Label immerhin "nur" 26 
€ (und transparent einen Euro mehr), dafür hat man sie dann aber auch noch nicht zu Hause.
Touch and Go waren in der Vergangenheit ja eh schon nicht so günstig, die Shellac kommt bei einigen Mailordern allerdings sogar auf was um die 35 und selbst für die CD-Version wird 'n Zwanni aufgerufen.
Für die Dälek 2LP über 40.

Und die neue Big|Brave LP lag am Konzert-Merchstand kürzlich ebenfalls für mal eben 30 Tacken.

What the fuckin' Fuck, Ihr Fuckers?

Hier ist dann jetzt mal wirklich die Schwelle überschritten, an der mir dieser Wahnsinn, wie Tonträger dieser Tage zum totalen Luxusartikel mutier(t)en, keinen Spaß mehr macht, und ich auch keine Lust mehr habe, dieses Spiel willenlos-junkiemäßig mitzumachen. 
Und dabei geht’s dann wirklich nicht um die floskelhafte Frage, ob ich mir „das leisten kann“ oder nicht, bzw. auch nicht darum, wie gerechtfertigt die Preispolitik in einigen Fällen genauer betrachtet aus Herstellungs- plus Betriebskosten-Gründen sein mag oder auch nicht (und die, wieviel Erlös der hohen Bepreisung dann tatsächlich „beim Künstler“ ankommt oder doch nur da durchzirkuliert, ein miskalkuliertes Label mit veralteten Promo-Strukturen am Kacken zu halten, die muss man in einigen Fällen dann zudem auch noch stellen; fragt z.B. mal Voïvod's Dan Mongrain, was der Euch dazu so erzählen kann...), sondern es geht an dieser Stelle dann mal nur noch um dieses berüchtigte „Prinzip“, dass an einem Punkt dann auch mal das Ende der Fahnenstange erreicht ist“ oder welche Plattitüde einem dazu auch immer aus dem Kleinhirn fallen mag.
Dieser Punkt ist bei mir jetzt. 

Was genau das dann heißt, für nein eigenes Musikkonsum- und Kaufkraft-Verhalten, das weiß ich selbst noch nicht. 

"Neu" ist dann jetzt allerdings, dass es das monatliche Abhaken aktueller Musikveröffentlichungen, welches ich hier nach einem Jahr Blog-Bruch für immerhin vier "Ausgaben" durchgezogen habe, in der Form dann erstmal doch wieder pausieren wird, denn der Blick auf die weiterhin steigenden Preise verleidet mir so ein bisschen 1.) die pure Freude an etwas, für das ich eigentlich nur pure Freude übrighaben möchte, und 2.) auch so ein bisschen das grundsätzliche Interesse, mich weiterhin auf vieles an Musik einzulassen.

Wenn man auch selbst Musik macht - auf undergroundigstem Hobbylevel hin oder her - und damit auch schon mal 'ne Platte oder zwei veröffentlicht hat, dann ist das übrigens eine echt schizophrene Sache.
Man will ja eigentlich auch nicht der 
„Wenn das so ist, dann kaufe ich jetzt halt keine Platten mehr“-Wolkenanschreier sein, während man sein eigenes neues Album, das kaum eine/r kauft in den sozialmedialen Selfie hält.  

Aber es ist wie es ist: Wenn wir jetzt echt da ankommen, dass am Preis jeder Einzel-LP schon die 3 vorne steht, dann bin ich aus der Nummer wohl aus.

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