DEPHOSPHORUS – Ravenous Solemnity
DEPHOSPHORUS waren für mich eine der interessantesten Zufallsentdeckungen des letzten Jahres. Im Grindcore verwurzelt, scheinen die Griechen dieses Gerne zur atmosphärischen Seite hin auszuweiten, und sowas hört man nicht alle Tage. Bein Hören ihres neuen Albums dachte ich dann jetzt allerdings auch noch mehr denn je: Wenn nicht min. einer in der Band (vorzugsweise der Gitarrist) Voivod-Fan ist, dann fresse ich den berühmten sprichwörtlichen Besen. Punk- und Prog-Flair, herrliche Dissonanzen, SciFi-Themen … Hallo?
Zugegeben, die Stimme kann man gerne etwas gewöhnungsbedürftig finden, aber da Brutal Truth aufgrund von Danny Lilker's Altersteilzeit nun vermutlich die Aktivitäten zurückschrauben bis einstellen werden, findet man in DEPHOSPHORUS die beängstigend perfekte Ersatzdroge, was Grindcore der schrägeren und eigenwilligeren Art angeht.
Hamneralbum!
An dieser Stelle möchte ich außerdem mal Lob und Anerkennung für Keitzer-Basser Simon und sein kleines Label 7 Degrees Records aussprechen, denn irgendwie schafft es der Typ tatsächlich, immer wieder die im Blastbeat-lastigen Feld interessantesten Perlen auf Vinyl zu bannen (siehe auch Cloud Rat, Kratzer, Wake).
Bandcamp: http://dephosphorus.bandcamp.com/album/ravenous-solemnity
(Band) bzw. http://7degreesrecords.bandcamp.com/album/7dr020-dephosphorus-ravenous-solemnity-2lp-out-02-10-2014 (hiesiger Label-Release)
FAKE IDYLL - Genome of Terror
Schade: Da Cephalic Carnage-Frontman Lenzig, der das FAKE IDYLL-Debüt „Therapist“ mit lyrischem Wahnsinn Marke „Schlangenmilch“ bereicherte, Projektleiter Christ of Kather nicht früh genug mit seinen Beiträgen zum Zweitwerk aus den Hufen kam, hat dieser wiederum „Genome of Terror“ nun einfach mal instrumental rausgehauen.
Immerhin: Funktionieren tut das trotzdem. Ziemlich gut sogar. Und überraschenderweise sogar dann am besten, wenn die ganze Angelegenheit von den deathmetallsichen Wurzeln zu einer leichten Progrock-Schlagseite wegrutscht. Neben dem ziemlich geil knallenden Endspurt der Eröffnungsnummer „Dragged Into Work“ sind es nämlich vor allem die kristallklar inszenierten Melodiösitäten der Gitarrenarbeit von Songs wie „Losing Weight“ und „The Unbearable Lightness Of Being Connected“, sowie unerwartete Ausflüge zu z.B. Latin-Grooves („Tribal Tribulation“), die als interessante Akzente zum kernigeren Material aus diesem Album eine wirklich unterhaltsame und mitreißende Angelegenheit machen.
Womit „Genome of Terror“ nicht nur was für Freunde der JaKa-Familie, sondern außerdem als etwas härtere bzw. metallisch-temporeichere Variante* von Long Distance Calling, And So I Watch You From Afar, oder Russian Circles ein kleines, unerwartetes Highlight geworden ist, das in diesem Jahr mit ziemlicher Sicherheit von vielen potenziellen Aficionados mutmaßlich eher übersehen bleiben wird… aber an mir hats dann nicht gelegen!
(*Trephine, anyone?)
Einseinszwei-Labellink: http://www.unundeux.de/
vermute auch fast, dass fake idyll von vielen potenziellen gutfindern nicht wahrgenommen werden wird. schade - faustdicke überraschung und wirklich sehr gute platte, die mit >45min auch nicht zu lang geworden ist.
AntwortenLöschen